Im Auftrage der Museums-Direclinn bearbeitet von Franz Ritter.
M1"! 130 Illustrationen. Druck und Verlag von R. u. Waldheim. gr. 8".
Seit der Herausgabe des von Schestag bearbeiteten Kataloges der
Ornamentstichsammlung des Museums (1871) hat sich die Sammlung
durch glückliche Ankäufe fast um das Doppelte vermehrt, manche Abthei-
lungen, wie die der Fechb, Ring- und Reitbücher, Exercier-Reglements,
dann der Spielkarten des 16., der verzierten Symbole deutscher, fran-
zösischer, holländischer und italienischer Buchdrucker und Verleger des
rS. bis 17. Jahrhunderts sind in dem seit dem Erscheinen der Arbeit
Schestag's verstrichenen Zeitraume überhaupt erst neu hinzugekommen
und namentlich die Sammlung der Buchzeichen des Museums ist zu einer
in ihrer Art einzig dastehenden Specialität gediehen. Da von jenem ersten
Kataloge eine Neuauflage, welcher die inzwischen gemachten Erwer-
bungen beizufügen gewesen wären, gegenwärtig nicht zweckmäßig schien,
weil noch eine größere Zahl von verkäuflichen Exemplaren des Werkes
vorräthig ist, so war es ein sehr guter Gedanke, die Erwerbungen seit
dem Jahre 1871 in einem eigenen Kataloge zu bearbeiten. Was die Durch-
führung und Anordnung des Werkes betrifft, so galt es, wie das Vorwort
hervorhebt, das von Schestag Begonnene in pietätvoller und zugleich dem
heutigen Stande kunstgeschichtlicher Forschung Rechnung tragenderWeise
fortzusetzen. Dies ist geschehen; die im Kataloge von 1871 aufgestellten
Hauptgruppen wurden beibehalten, aber hie und da sind Vereinfachungen
oder auch Erweiterungen in der Untertheilung durchgeführt, wie sie sich
aus dem Materiale der Bearbeitung zwanglos ergaben und die Ueber-
sichtlichkeit und systematische Anordnung zu fördern geeignet schienen.
Die umfangreiche, beschreibende Fachliteratur ist herangezogen, auch, wo
es zweckdienlich war, auf die Literatur des vorigen Jahrhunderts zurück-
gegangen, selbst die in den verschiedenen Zeitschriften verstreuten Mit-
theilungen und Nachweise sind gewissenhaft berücksichtigt worden, die
biographischen Daten wurden durchwegs überprüft, zahlreiche lrrthümer
früherer Annahmen berichtigt, mehr als die Hälfte neue Biographien
beigefügt, und all dies ist so gründlich und mit solcher Sachkenntniss
geschehen, dass das Werk sowohl dadurch als auch durch die Fülle des
in ihm enthaltenen, bisher unbeschriebenen Materials als unentbehrliche
Ergänzung aller Handbücher für Kupferstichkunde mit großem Nutzen
Verwendung finden wird. Dank dem Entgegenkommen des dem Museum
nahe verbundenen hochverdienten Verlegers war es möglich, den Katalog
überaus reich, mit 130 Illustrationen, auszustatten. Ihre Auswahl, vom
Standpunkte des Lehrzweckes und praktischer Verwerthung getroffen,
umfasst alle Gruppen und alle Stile. So ist das Buch in der That, was
es ausdrücklich sein will, nicht nur ein Verzeichniss, welches den gegen-
wärtigen Besitzstand gewissenhaft feststellt, ein Katalog, wie ihn noch
keine andere derartige Anstalt ihr eigen nennen kann, sondern auch eine