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GR. I. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.
22. De Mare, A. Ankarsrum.
See- und Raseneisenerze.
Roheisen.
Hohofen-Schlacke.
Die Eisenwerke Ankarsrnni und Tofverum
nebst den zu ihnen gehörenden Besitzungen, sowie
das Landgut Nygärd werden von Gustav und Alfred
de Mare besessen.
Diese drei Besitzungen liegen im nördlichen
Theile des Caimar-Län; die nächste Stadt ist
Westervik.
Ankarsi um und Fofverum haben eine eigene
gute, auch tiefgehenden Fahrzeugen zugängliche
Lastagie, Namens Werkebäck, die ungefähr 1
Meile südlich von Westervik liegt,
Nygärd besitzt eigene Lastagie beim Flecken
Gamleby.
Das Areal sämmtlicher Besitzungen beträgt
176,000 Quad. Schnuren, wovon 26,000 Quad.
Schnuren Acker und Wiese sind.
d, in Paris 1867 Bronze-Medaille für Projec-
tile und Hufuageleisen und
e, »mention honorable» .für Holz ersparende
Kochherde,
f, in Kopenhagen 1872 Jdedaille l:ster Klasse
ftu- ausgezeichnete, Panzerplatten durchschiessende
Projectile und für gegossene Weichen (crossings).
g, in Moskau 1872 silberne Medaille für ge
gossene Weichen.
Waldproducte: Planken, Bretter, Holz und
Schiffsbalken zu eigenem Bedarf und zum Ver
kauf, sowie Holzkohlen zur Veredelung des Eisens.
Die Summe producirter Waldeffecten betrug
nn vorigen Jahre 2,030,000 Kubikfuss.
, Das Aushauen der Wälder geschieht nach einem
bestimmten Plane und wird für ihren Nachwuchs
durch Säen und Anpflanzen gesorgt.
Die Besitzungen haben ausgedehnte Torfmoore,
aus denen vermittelst Maschinen Brenntorf ge-
Wonnen wird.
Die Eisenfabrikation wird betrieben in:
ä, 2 Hohöfen für Holzkohlen, und producirt
man Schmiedeeisen, verschiedene Sorten Gusseisen
und schwedisches Kanoneneisen. Die gesammte
Menge des gewonnenen Roheisens ist indessen in
den eigenen Werkstätten veredelt worden;
b, in mehreren Schmiede-Werkstätten, wo Lup
penstucke für Hufnägel, Draht und Blech, Stahl
eisen, geschmiedetes Stabeisen, Nägel und ver
schiedene Manufactur-Eisenwaaren angefertigt
werden. Stempel der Luppenstücke, des Stahl-
und Stabeisens:
c, in 2 Giessereien und einer mechanischen
Werkstatt: Projectile, darunter solche aus Kano
neneisen, welche Panzerplatten durchschiessen;
gegossene Weichen (crossings) mit in Coquille
gehärteter Abnutzfläche; gegossenes Baumaterial
zu Eisenbahnen, Brücken und Häusern; Walzen,
in Thonform oder Coquille gegossen, und allerlei
Gusssachen zu Walzwerken; Turbinen und Wasser
räder; Mühlen und Sägewerke; Sclnveissöfen und
Herde; Gebläsemaschinen; Guss- und Schmiede-
waaren zum Schiffsbau und zu Holzölfabriken;
verschiedene kleinere Maschinen für den Haus
halt; patentirte, PIolz ersparende Kochherde u. s. w.
Uebrigens werden Bestellungen von Gusssachen
und Maschinen aller Art nach Zeichnung aus-
geführt.
Im Ganzen wurden 1872 101,000 Ceutner Eisen
producirt.
Von den vielen Auszeichnungen, die bei ver
schiedenen Ausstellungen obengenannten Fabrika
ten ertheilt worden sind, seien angeführt:
a, in London 1862 »honourable mention» für
Projectile,
b, in Stockholm 1866 Medaille Ester Klasse
für Projectile von ausgezeichneter Beschaffenheit
und
c, Medaille 2:ter Klasse fitr feine Gusssachen,
Gartenmeublen u. s. w.,
Die Landgüter, wo es 200 Pferde, 650 Kühe,
200 Stuck Jungvieh, 450 Zugochsen, 700 Schafe
und 300 Schweine giebt, prodneirten im Jahre
1872:
16,000 Kub.-Fuss Roggen und Weizen,
45,000 dito Gerste und Hafer,
95,000 dito Knollenfrüchte,
30,000 Centner Heu und
300,000 Kannen Milch.
Sämmtliche Eisenwerke und Besitzungen hatten
1872 eine Bevölkerung von 2,100 Personen, von
denen 21 zum Verwaltungspersonal gehörten und
1,000 Arbeiter waren, nämlich 625 Männer und
375 Weiber und Knaben.
Ausser den allgemeinen Volksschulen giebt es
bei Ankarsrum eine Schule für Kinder über 9
Jahren und eine Kleinkinderschule.
schule, iu der 2 Mal wöchentlich Unterricht in
populär-praktischen Gegenständen ertheilt wird
und mit welcher eine Leihbibliothek vereinigt ist,
aus der die Arbeiter unentgeltlich Bücher erhalten.’
Eine Kranken- und Begräbnisskasse, zu der
die Besitzer den Grundfond geschenkt und die
durch monatliche Beitrüge der Arbeiter, die frei
willige Theilhaber derselben sind, verstärkt wird,
hat den Zweck von Krankheit heimgesuchten Ar-
beitern Unterstützung zu gewähren und bei Todes
rallen die Begrabuiigskosten bestreiten zu helfen.
Die Besitzer besolden einen Arzt.
I ur diejenigen Arbeiter, deren Jahreseinkommen
nicht em bestimmtes Minimum erreicht, üeponiren
die Besitzer Jährlich eine gewisse Summe in der
Leibrenten- und Kapital-Versicherungsanstalt, damit
sie nach zuruckgelegtem 55:sten Lebensjahre in
den Genuss einer Leibrente gelangen. Im vorigen
Jahre wurden tur 142 Arbeiter derartige DepoÜita
gemacht. 1
Ausserdem haben die Arbeiter auf Antrieb der
Besitzer in den letzten zwei Jahren angefangen
ihre Ersparnisse in Sparbanken oder in der Leib-
■enten- und Kapital-Versicherungsanstalt zu pla-
ciren und sind gegenwärtig 80 Arbeiter Theil-
haber in letzterer Anstalt.
Ausgestellt sind folgende Gegenstände:
a, I Gruppe, N:o 3 (22.): See- und Raseneisen
erze und aus denselben bereitetes Roheisen.