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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1889 / 9)

-(Paris) Weltausstellung 1889. 
Rom. 
- Orfävrerie, U, religieuse lyonnaise ä - Erculei, R., s. Gruppe Vl. 
Vlixposition de 188g. (Exposit. d: M. Ar- Wien. 
mand-Calliat.) 8". 56 p. Lyon , impr. - Frühjahrs-Ausstellungen. (Blätter für 
Pizrar ainä. Kunszgewerbe, XVlll, 7.) 
Notizen. 
Volkstraohteu-Mnseum, In Berlin soll ein aMuseum für deutsche Volkstrachten 
und Erzeugnisse des Hausgewerbes- gegründet werden. Der preußische Cultusminister 
von Gossler hat diesem Museum freistehende Raume in der alten Gewerbe-Akademie 
überwiesen, und so hofft man, dass die Eröffnung des neuen Museums noch in diesem 
Jahre werde erfolgen können. 
Alte Heaoogemalde tn Veldes. Der Correspondent der k. k. Central-Com- 
mission für Kunst- und historische Denkmals, Herr Ladislaus Benesch, hat in der Pfarr- 
kirche zu Veldes sehr interessante alte Frescogemalde entdeckt. Schon im Frühjahr: 
ließ Herr Benesch ein an der Fassade dieser Kirche befindliches Frescohild: aMaria Ver- 
kündigung: saubern und copirte dasselbe für die Central-Commission; dieses Bild ließ 
vermuthen, dass auch im Innern der Kirche Wandmalereien vorhanden sein kfmnten. 
Diese Annahme bestätigte sich durch Bloßlegung kunsthistorisch bemerkenswerther Dar- 
stellungen aus dem Leben Christi; im Prcsbyterium- ist die Geburt des Heilandes, die 
Flucht der heiligen Familie nach Aegypten, unterhalb dieser Darstellungen die Heiligen 
Katharina, Margaretha und Rosalia, llTI Schiffe der Kirche die Verurtheilung, Kreuz- 
tragung und Kreuzigung Christi bloßgelegt. Das Interessanteste aber ist ein leider un- 
vollständiger festlicher Zug, wahrscheinlich der Zug der heiligen drei Könige zum neu- 
gebornen Heilende, ähnlich dem in der alten Capelle im Schloss: zu Auersperg befind- 
lichen. Leider ist bisher weder eine Jahreszahl noch der Name des Künstlers gefunden, 
doch ist es wahrscheinlich, dass die Gemälde aus dem 15. Jahrhundert stammen. 
Alte Wandmalereien in Lübeck. Nachdem schon vor einigen Jahren die 
Mauern des früheren Bischofsschlosses am Dom sich als bedeckt mit Wandgemälden ge- 
zeigt hatten, fördert man jetzt bei der Ausführung der Bemalung des Innern der Jakobi- 
kirche immer mehr Funde aus dem Ueberzuge der Kallttünche an's Licht. Bis jetzt sind 
auf den viereckigen Pfeilern, welche das Mittelschiü" von den SeitenschiEen trennen, vier 
Figuren von etwa dreifacher Lebensgroße freigelegt worden: ein heiliger Christoph, mit 
dem Christuskinde durch das Wasser schreitend; die Gestalt Gottvaters mit dem Ge- 
itreuzigten, in der ungefähren Anordnung des viel späteren Allerheiligenhildes von Dürer 
im Wiener Belvedere; ein auferstandener Christus mit der Kreuzesfahne, und eine iugend- 
liche Gewandfigur, - alle Bilder unter architektonischen Baldachinen, mit kräftigen Zügen 
vielfarbig bemalt. 
Raltnurntlon. Der schweizerische Bundesrath bewilligte zu den Kosten der Re- 
stauration der Klosterkirche zu Kßnigsfelden im Canton Aargau einen Beitrag von 30.000 
Francs aus dem Credit für Erhaltung schweizerischer Alterthümer. Diese Kirche, ein 
Meisterwerk gothischer Baukunst mit einem prächtigen Chore, ist eine habsburgische 
Stiftung, errichtet von Elisabeth von Kärnten, der Gemahlin des Kaisers Albrecht l., im 
Vereine mit ihrer Tochter, der Königin Agnes von Ungarn, zum Andenken an den 
Gemahl und Vater, der dort 1308 seinen Tod gefunden. Mutter und Tochter beschlossen 
in dem von ihnen zu Konigsfelden gegründeten Frauenkloster ihr Leben. 
Fund etrnskischer Bronzen. Bezüglich eines in Guscht in der Neumark ge- 
machten Fundes etruskischer Bronzen schreibt die nNeum. Ztg.-: nDer neue Fund, welcher 
unzweifelhaft etruskischen Ursprunges ist, bestätigt wieder die Annahme, dass Zantoch 
ein uralter Uebergangspunltt für den Handelsverkehr der Bernstein holenden Italiener 
gewesen sei. Die alte Handelsstraße ging aller Wahrscheinlichkeit nach durch Schlesien 
über Glogau, Meseritz nach Zantcch und von dort nach Stettin. - Bei Tempelhof bei 
Neuenburg wurden im Jahre 1878 noch orientalische Münzen und Silberfiligran-Arbeiten 
aus dem to. Jahrhundert gefunden, die beweisen, dass diese Straße auch spaterhin noch 
benutzt worden ist. In historischer Zeit führte ein Knüppelweg von Schwerin direct 
durch das Bruch nach Landsberg. Diese günstige Lage an der alten Handelsstraße, auf 
der schon frühzeitig Zoll erhoben wurde, ist die directe Ursache für die Gründung der 
Stadt Landsbergm 
Für die Redaction verantwortlich: J. FolusicryiindyF. Ritter. 
Selbstverlag des k. k. Outerr. Museums fir Kunst und Industrie. 
allemal-ackern von cm Donald's am. n. vn-n.
	        
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