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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1889 / 9)

Links stets auf die entsprechende Seite vom Blasonnirenden aus gesehen, 
welcher den Wappenschild vor sich hin dem Beschauer entgegenhält; 
z. in der Reihenfolge der Beschreibung wird beim Blasonniren der He- 
roldiiguren das oben Belindliche vor dem unteren, das Rechte vor 
dem Linken genannt oder, wie die Heraldiker sagen, wangesprochenu '). 
Ein Schild gespalten von Blau und Silber (Fig. i). (Als auf 
der rechten Seite befindlich wird Blau zuerst wangesprochenu.) - 
Getheilt von Gold und Roth (Fig. 2). (Die Ausdrücke wgespaltenu und 
ngetheiltu beziehen sich auf die senkrechte und die horizontale Richtung 
des Schnittes.) _ Schrägrechts getheilt (oder auch nur schräg ge- 
theilt) von Roth und Gold (Fig. 3). -- Schräglinks gelheill von 
Grün und Silber (Fig. 4.). - Halb gespalten und getheilt von 
Gold, Blau und Roth (Fig. 5). (Als oben und rechts befindlich wird Gold 
zuerst angesprochen, es folgen sodann Blau und Roth.) - Getheilt und 
halb gespalten von Schwarz, Silber und Blau (Fig. 6). -- Gespalten 
und halb getheilt von Roth, Silber und Schwarz (Fig. 7). 
Mit der zweimaligen Theilung der Schildliäche beginnt schon die 
Reihenfolge jener Heroldhguren, die mit Namen bezeichnet werden, 
welche der realen Formenwelt entlehnt sind. So auf dem altehrwürdigen, 
seit der Zeit der Babenberger schon mit Oesterreich und seinen Herr- 
schern verbundenen Wappenschild die Binde von Silber in Roth (Fig. 8). 
(Gleichbedeutend mit zweimal getheilt von Roth und Silber.) - Eine zwei- 
malige Spaltung gibt einen Pfahl (Fig. g), der "erniedrigte heißt, wenn 
sein oberes Ende nicht bis an den Schildrand reicht, d. h. nabgekürztu 
oder oben nabgeledigtu ist (Fig. io). - Ich erwähne noch den nWolken- 
schnittu (Fig. u); im Wolkenschnitt schräg getheilt von Blau und Silber; 
die heraldischen Rauten (Fig. rz), gerautet von Silber und Blau; schließlich 
als Beispiele solcher Zeichen, welche aus zusammengefalteten Stoßen ge- 
schnitten werden können und, dem gewöhnlichen Gebrauche entgegen, 
wohl am besten auch noch zu den Heroldfiguren zu rechnen wären, den 
sogen. "Karfunkelsternx (Fig. 13) und das wKrückenkreuzd (Fig. 14). 
Die Anzahl der existirenden Heroldfiguren zählt nach Tausenden 
und ist der unbeschränkten Vermehrung fähig. 
Es ist erwähnt worden, dass es bezüglich der heraldischen Tincturen 
auch einige Ausnahmen von der Regel gebe. Eine dieser Ausnahmen 
bezieht sich auf das heraldische Pelzwerk, wit welchem, gleichwie mit 
') Bei den hier beigegebenen Figuren, Abbildungen der beim Vortrag zur Demon- 
stration benülzten Wlppenschilde, sind die Tincturen nach dem, bei nicht farbigen 
heraldischen Darstellungen seit ungefnhr 150 Jahren eingebürgerten Gebrauche durch 
Schrnffirung angezeigt. Es bedeutet dabei: Senkrecht schraftirt : Roth, wagrecht: Blau, 
schrägrechts : Grün, gegitlert (mit wagrechten und senkrechten Strichen) : Schwarze 
schräglinks z Purpur, schräggegittert 2 Eisen; Gold wird punktirt, Silber nber unbe- 
zeichnex gelassen.
	        
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