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in Frankreich gegen das 17. Jahrhundert - die verschiedenen Abzeichen
für die höheren oder niederen Adelsgrade folgten: die Rangkronen als
fünf-, sieben- oder neunzackige Perlkronen u. s. w., nachdem in den
vorausgegangenen Perioden nur die einer Herrscherwürde entsprechende
Krone, zumeist nach der zu den vorhandenen lnsignien gehörigen ge-
gebildet, an Stelle des Helmes auf den Wappenschild gesetzt wurde.
Bis in's 17. Jahrhundert lassen sich noch Spuren von heraldischem
Verständniss nachweisen, doch beschleunigte sich die Abnahme desselben
zugleich mit dem gedankenlosen Abschreiben heraldischer Gebilde. Un-
verständliches Schnörkelwerk trat an die Stelle einfacher Zeichen, ähnlich
wie es der Fall sein müsste, wenn von einer Schrift fortgesetzt Copie
von Copie genommen würde, durch Personen, denen die Charaktere des
Textes unbekannt sind. Als vorzugsweise beliebt galten in der Zeit des
Mangels heraldischen Verständnisses die complicirten, figuren-
reichen Wa ppen, ohne Zweifel der entfernten Aehnlichkeit halber, welche
sie mit den aus einzelnen Länder- oder Faruilienwappen zusammengesetzten
Wappenschilden fürstlicher Personen zeigten. Die Helme, wenn überhaupt
vorhanden und als solche noch erkennbar, verloren ihre charakteristische
Form; die Helmdecken, oft ohne irgend welche Verbindung mit dem
Helme oder gar bei Mangel desselben hingen als frisirte, undefinirbare
Schnörkel zu beiden Seiten des Schildes, der diesen Namen kaum mehr
verdiente, da er mehr und mehr zum bemalten Papierblatt oder zur
Holztafel wurde, auf Iwelcher das bunte Durcheinander der schlecht
und missverstanden gezeichneten Figuren sich unerquicklich häufte. Mit
dem Begriff eines Tableautx möchte sich auch der schon im 16. Jahr-
hundert häufige Brauch vereinbaren lassen, die Schilde der Wappen mit
sogen. Cartouchen auszustatten oder mit sonstigem Rahmenwerk zu
umschließen. Dabei legte man viel Gewicht auf Sinn und Anspielung
in den Bildern und forschte bei den alten Wappen nach Beziehungen
auch da, wo solche gar nicht gefunden werden konnten. Waren doch
gerade die allerältesten Wappenzeichen vollständig beziehungslos; Werth
und Bedeutung der Wappen bestand ja lediglich in dem Abglanz des
Ruhmes und Rufes ihrer Träger.
Mit der Aufnahme des Gebrauches der Perlkronen, welche als Ab-
zeichen der Adelsgrade oberhalb der Wappenschilde angebracht wurden
- sonderbar genug, meist als frei in der Luft schwebend gedacht --
verzichtete man auf Helme und Helmkleinode noch keineswegs; es er-
fuhren im Gegentheile bei manchen Wappen die Helme noch Vermeh-
rungen, und da drei bis fünf Helme mit ihren Helmdecken außer der
schon vorhandenen Perlkrone sich schlecht unterbringen ließen, verfiel
man auf das Auskunftsmittel, die Helme als ganz kleine Heimchen
auf und zwischen die Perlen der Rangkrone zu kleben, im Verhältniss
zu dieser nicht größer, als hätten sie etwa die Bestimmung, auf die
Fingerspitzen gesteckt zu werden. Oder man wandelte die Blätterkrönlein,