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tigen, figurenreichen Brunnen gewaltige Wassermaßen hineinrauschen,
um an anderen Stellen in zerstäubenden Fontainen wieder emporzu-
springen. So wechselt das Bild, immer farbig, immer lebendig bis hinauf
zum Trocaderopalast, von dem die Wassermassen, dem Wanderer ent-
gegen, wieder in Cascaden herabstürzen. Ist das Bild bezaubernd im
Lichte des Tages, im Sonnenglanze, so wird es gar unbeschreiblich, wenn
des Abends alle Kunst und Wissenschaft der modernen Beleuchtung ver-
wendet werden, die Scene mit farbigem Licht zu übergießen und das
Wasser sozusagen in Feuer und Flammen, in Vulcane zu verwandeln.
Ungestört, wie gesagt, fliegt der Blick in der ganzen Länge der
Hanptachse vom Haupteingang des Industriepalastes bis zur Höhe des
Trocadero, und doch gerade inmitten dieser weiten Perspective steht das
gewaltige Wahrzeichen dieser Ausstellung, der Eiifelthurm, la tour d'Eifl'el.
Wie, bildet er gar kein Hinderniss? Schiebt er sich nicht mitten hinein,
eine Wand vor unseren Augen? Sind doch seine Dimensionen so mächtig,
dass er mit seinen gespreizten Beinen eben diese ganze Mittelfläche über-
spannt. Aber eben darin liegt es, dass er dem Blick kein Hinderniss
bildet. Die vier Stützen, die ihn tragen, liegen so weit auseinander, dass
nicht blos weit gedehnte Gartenanlagen und ein Teich, der jedem Park
zur Ehre gereichen würde, unter ihnen Platz haben; die Bogen, welche
die Stützen verbinden, sind auch von einer I-Iöhe, dass der Blick unter
und zwischen ihnen durch freien Weg hat und sie nur als den Rahmen
eines prächtigen Bildes bemerkt.
Ich habe den Eiifelthurm das Wahrzeichen dieser Ausstellung ge-
nannt, und in der That ist er es, welcher ganz vorzugsweise ihr zu einem
so massenhaften Besuche verholfen hat, wie er bisher keiner anderen zu
Theil geworden. Es gab einen Tag, es war am 15. Juli, am Tage nach dem
großen Feste der Republik, wo mehr als 300.000 Menschen in den weiten
Räumen auf und ab wogten. Die Ziffer hat sich öfter wiederholt. Der
Eiifelthurm ist das Erste, was unseren Blick gefangen nimmt, von wo
wir auch kommen; er ist überall die erste Frage und er wird auch die
letzte sein, denn er wird diese Ausstellung auf ungezählte Jahre überleben.
Wenn die Pforten geschlossen, wenn die Gebäude alle vom Marsfelde
wieder verschwunden sind, wenn Alle, welche diese Ausstellung geschaffen
haben, längst im Schoße der Erde ruhen, wird er noch immer dastehen
als ein Denkmal seines kühnen Erbauers und dieses großartigen Unter-
nehmens, wenn auch in praktischer Verwendung nur noch ein Aus-
sichtsthurm.
Als zum ersten Male die Idee dieses Thurmes auftauchte, die Idee
eines eisernen, aus lauter eisernen Rippen und Stäben zusammen ge-
schmiedeten Thurmes von 300 Meter Höhe, da erhob sich das ganze
künstlerische Paris gegen dieses Ungeheuer, als einen Schandpfahl für
den französischen Geschmack. Wir haben alle den Protest gelesen, welchen
dainals die Künstler von Paris dem leitenden Präsidenten der Ausstellung