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Full text: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

oder das, welches mehr alltägliche Be- 
dürfnisse schön verfertigt, wie England? 
Über die Glaserzeugung lesen wir 
im Juli 1788 gelegentlich der Be- 
sprechung englischer Tischgläser: „Ehe- 
dem waren die Venetianer im Rufe, das 
schönste Glas zu machen; jetzt sind es 
zum Teile die Engländer" . . . ferner: 
„Die Formen der englischen Gläser sind 
weit schöner und geschmackvoller als 
unsere gewöhnlichen Teutschen und 
daher schon längst bei uns bekannt und 
angenehm. Ein Liebhaber der Techno- 
logie und Kunst, der die Formen der 
englischen Gläser nachahmungswürdig 
fand, liess daher vor einiger Zeit zu 
Behuf einer Teutschen Glashütte eine 
Partie schöner Mustergläser aus England 
kommen und gab sie dieser Fabrik zur 
Nachahmung. Der Versuch ist gelungen 
und gedachte Glashütte liefert jetzt eine Sessel, Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen 
Menge Facons von schönen weissen 
Trinkgläsern und CarafFmen, alle nach den schönsten und ausgewählten 
englischen Formen." 
Ja, das Streben, englische Vorbilder nachzuahmen, war so stark, dass 
es ein Schriftsteller als „Anglomanie" bezeichnete. Er sagt, dass der Tee- 
tisch eine der englischen 
Moden ist, „die unsere Anglo- 
manie so gerne nachahmt" 
und führt dann aus, dass man 
ja in Holland schon viel länger 
Tee getrunken habe, dass 
aber der Engländer den „Tea 
table zur Ehre des Sammel- 
platzes der feinen Welt und 
der Damen und Herren von 
Bon-Ton gemacht habe" und 
schliesst: „so wanderte der 
T eetisch von England zu 
uns, wie erst von Holland 
nach England über." 
Die Deutschen waren 
sich, wie man es aus all diesen 
Tabouret, Mahagoni, poliert, mit vergoldeten Holzskulpturen Zahlreichen Schriftlichen U7" 
 
 
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