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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 10)

Wie bei allen Restaurirungen, durch welche umfangreiche Zuthaten 
späterer Jahrhunderte weichen müssen, macht sich nun auch bei der 
Antuniuskirche in Padua die Nacktheit der Wände unangenehm fühlbar 
und das ästhetische Gefühl verlangt farbigen Schmuck derselben. Ein 
solcher war auch vorhanden_und keine Geringeren als Giotto, Filippo Lippi, 
Jacopo Bellino und Montagna waren die Meister; Spuren davon findet man 
allerorten unter der weißen Kalktünche der Kirche, doch ist aus diesen Resten, 
welche die Feuersbrünste von X567, 1617 und 174g übrig ließen, nichts mehr 
zu entnehmen. So bleibt nur übrig, gleichzeitige Schöpfungen, die ein 
günstiges Geschick auf uns gebracht hat, zu, Rathe zu ziehen. 
Glücklicherweise existiren in Padua selbst derartige Werke, so die 
kleine Kirche dei Scrovegni, das Oratorium S. Giorgio, die Absiden in 
den Eremitani und der Palazzo della Ragione, welche dem Künstler als 
Vorbilder dienen können, sobald auch für diesen Theil der Restaurirungs- 
arbeiten die Mittel zur Verfügung stehen werden. 
Dem Werke ist eine werthvolle Sammlung von unedirten Docu- 
menten beigegeben, welche sich auf die Schaffung des Altares und anderer 
Werke des Donatello in Padua beziehen und einer Publication des Gea 
schichtsforschers und Paläographen Prof. A. Gloria vom Jahre 1895 ent- 
nommen ist. Prof. H. Herdtle. 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
' demselben verbundenen Institute. 
Ausstellung der Kunstgewerbesohule. Am 9. October wurde 
die Ausstellung der Kunstgewerbeschule in den Räumen des Oesterr. 
Museums eröffnet. lm Säulenhofe sind diesmal ausschließlich nur die Ar- 
beiten der drei Fachschulen für Malerei (die Schulen von Karger, Matsch, 
Ribarz) untergebracht. Auf der Galerie befinden sich die Arbeiten aus 
der Stillehre (Prof. Ginzel, Docent v. Kenner), jene der Fachschule für 
Bildhauerei (Prof. König) und der Modellirclasse der allgemeinen Ab- 
theilung (Lehrer Breitner), sodann folgt die Fachschule für Architektur 
(Prof. Beyer), deren Arbeiten zum Theile auch im Saale IX untergebracht 
sind; hieran schließen sich die Fachschulen fürArchitektur (Hofrath v.St0rck 
und Prof. Herdtle) und das Specialatelier für Spitzenzeichnen (Hofr. v. Storck). 
Im Vorlesungssaale folgen die Arbeiten des Actzeichnens (Prof. Groll), 
der Specialateliers für keramische Decoration (Prof. Macht), des tech- 
nischen Zeichnens (Prof. Kajetan), des ornamentalen Zeichnens (Lehrer 
Schulmeister), des figuralen Zeichnens (Prof. Minnigerode). lm Sitzungs- 
saale endlich sieht man die Leistungen der Specialateliers für Holz- 
schnitzerei (Prof. Klotz), Ciseliren und verwandte Fächer (Prof. Schwartz) 
und Holzschneidekunst (Prof. Hecht), sowie des chemischen Laborato- 
toriums (Prof. Linke). Die Ausstellung wird am 17. October geschlossen. 
BibliOthßk des Museums. Vom zt. October bis 20. März ist 
die Bibliothek, wie alljährlich, an Wochentagen - mit Ausnahme des 
Montags - von 9 bis 1 Uhr und von 6 bis 8'], Uhr Abends, an Sonn- 
und Feiertagen von 9 bis t Uhr geöffnet. '
	        
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