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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1890 / 5)

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Nikolaus Manuel Deutsch als Künstler. Von Berthold Haendcke. Mit 
4. Lichtdruclttaf. nach Zeichnungen von Nikolaus Manuel. Frauenfeld, 
J. Huber, t889. 8". VIII, tt6 S. M. 3. 
Die vorliegende Schrift schildert im Anschlusse an Jakob Baechtold's treüliches 
Werk über Nikolaus Manuel als Schriftsteller (Bibliothek älterer Schriftwerke der deut- 
schen Schweiz, ll. Bd.) Manuel's Bedeutung als Künstler und erweitert so in dankens- 
werther Weise die in Baechtoldk Buch aufgenommene bezügliche Abhandlung von 
Sal. Vogelin. Der künstlerische Entwickelungsgang ManuePs unter dem Einilusse von 
A. Dürer, H. Fries, Baldung Grien und l-lans Holbein d. J. wird an der Hand der noch 
erhaltenen Gemälde und Zeichnungen Manuel's übersichtlich dargelegt, die einzelnen 
Arbeiten selbst, besonders die Zeichnungen werden eingehend besprochen und in eine 
bestimmte chronologische Ordnung gebracht; den Schluss bildet ein neues kritisch gesich- 
tetes Vetzeichniss der Oel- und Glasgemalde, Zeichnungen und Holzschnitte ManuePs. 
In dieses Verzeichniss wäre eine, wenn auch nicht signirte, doch unzweifelhaft: Zeichnung 
Manuel's nachzutragen, welche soeben mit der Sammlung Will. Mitchell (London) in 
Frankfurt a. M. zur Versteigerung gelangt (Katalog Nr. 67). Das etwa um 1510 anzu- 
setzende Blatt stellt eine reichgekleidete Frauenfignr dar, mit Giegendem Lnckenhaar; in 
der Linken halt sie ein leeres Wappenschild (Federzeichnung, H. 011;. Br. 0'135 M.). 
Nebenher sei bemerkt, dass der in derselben Sammlung heündliche, Manuel zugeschriebene 
Fahnentrager von t54o (Katalog Nr. 63) nicht von Manuel ist, der schon, im Jahre 
t53o starb. R-r. 
at- 
Preisgekrönte und andere decorative Holzarbeiten aus der Concurrenz- 
Ausstellung des Württemberg'schen Kunstgewerbe-Vereines in Stuttgart, 
herausgeg. von Wilh. Kick. In iS Liefergn. zu 4 Tafeln. Stuttgart, 
A. Zimmer. F01. a Lief. M. 2. 
Die mit der ersten Lieferung vorliegenden vier Lichtdrucktafeln lassen einen reichen 
Erfolg der Concurrenz erkennen. Ein Bildrahmen in italienischer Renaissance, von fein 
abgewogenen Verhältnissen und mitvvollendetem künstlerischen Verstandniss angewen- 
detem und vertheiltem Ornament, ein Zierschrankchen mit trefflich gelbstem Abschluss 
nach oben, zwei tigurale Relieffnllungen von Schaupp in Karlsruhe, und ein tlott ge- 
schnitzter Rococo-Ofenschirm machen sämmtlich den besten Eindruck und lassen van 
der Fortsetzung das Gleiche hoffen. Rgl. 
t! 
Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister in Nachbildungen heraus- 
gegeben von der Direction der Reichsdruckerei unter Mitwirkung von 
F. Lippmann. Mappe I. Berlin, 1889. gr. Fol. Subscn-Preis M. 75. 
Das unter vorstehendem Titel erscheinende Werk setzt sich als erstes Ziel, die 
in den Kupferstichen und Holzschnitten alter Meister enthaltene Fülle künstlerischer An- 
regung weiteren Kreisen zu vermitteln. Es soll mit dieser Publication eine Art kunst- 
geschichtlicher Atlas geschaffen werden, welcher die Entwickelung des Kupierstiches und 
Holzschnittes aller Schulen und Perioden, namentlich die Ausbildung der verschiedenen 
Arten der Technik, in einer grcßeren Zahl von Reproductionen veranschaulicht. Die 
einzelnen Lieferungen (Mappen) werden in jährlichen Zwischenräumen zur Ausgabe 
gelangen und das Werk soll bis zu genügender Uebersichtlichkeit des einschlägigen 
Gebietes fortgeführt werden. Die vor Kurzem (auch in einer Separatausgabe für England) 
erschienene erste Sammlung enthält 30 Reproductionen von Kupferstichen (Grabstichelblltter, 
Radirungen u. s. f.) und zc Nachbildungen von Holzschnitten, zusammen also 50 Blätter, 
zugleich eine Auswahl des Besten, was die graphische Kunst vom 15. bis 1B. Jahrhundert 
geschafen. Die in Originalgröße auf das Sorgfaltigste hergestellten Reproductionen sind 
auf starkem, nur etwas zu weißem Büttenpapier gedruckt, auf Cartons gesetzt und tragen 
zur Verhütung betrügerischen Missbrauches auf der Rückseite einen Stempel, der sie 
auch jedem Laien als Nachbildungen kennzeichnet. Die beigegebenen sachlichen und 
biographischen Nachweise sind vollkommen zweckentsprechend. Leicht zu verbessernde 
Uebersehen sind bei Nr. 5 unterlaufen, wo der Tod Lucas Craaach's d. Ae. (I6. Oct. 1553) 
in das Jahr 1552 versetzt wird, und bei Nr. 24, wo als das Geburtsjahr des Kupfer- 
stechers J. Müller 167a (statt 1570) angegeben ist. R--r.
	        
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