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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VI (1891 / 3)

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historischer Costüme verdanken. Ebenso gewährte Graf Hans Wilczek 
Alles, was in seinen reichen Sammlungen an alten Costümstücken sich 
befindet. Zahlreiche Gegenstände von historischem Interesse flossen herbei 
aus den Sammlungen der Herren Dr. Albert Figdor, Josef Salzer, Franz 
Gaul in Wien, des Malers Flüggen in München und des Herrn Lipper- 
heide in Berlin. Andere, insbesondere Rococogegenstände und Kleidungs- 
stücke der Empirezeit kamen vom Grafen Lanckoronski, von den Herren 
Hofer und Blum, sowie aus der Costümsammlung der Hofoper. Zu dieser 
wie zu allen anderen Gruppen konnte das Oesterr. Museum bereits be- 
deutende Beiträge stellen. 
Zur Gruppe der Volkstrachten haben vorzugsweise die österreichischen 
Museen beigetragen, das Salzburger, das Reichenberger, das Brünner 
Museum, das Museum Naprstek in Prag, der Museumsverein in Vorarl- 
berg, dann die genannten Herren Salzer und Hofer, die Sammlungen des 
Hoftheaters und der Hofoper; spanische Costüme kamen vom Grafen 
Lanckoronski, ein norwegisches von Frau Waniczek. Es wäre zu viel alle 
die Namen zu nennen, welche diese mit Einzelheiten, mit Hüten, Hauben, 
Schuhen, Miedern u. s. w. wohl versehene Gruppe bereichert haben. 
Dass die dritte Gruppe, die der nationalen Trachten, wenigstens in 
ihrer Darstellung, einen Glanzpunkt der Ausstellung bildet, verdanken 
wir insbesondere der bosnischen Regierung, welche die schöne, interessante 
und so überaus reiche Abtheilung Bosniens und der Herzegowina ganz 
selbständig gemacht hat. lhrzunächst ist der österreichisch-ungarische Consul 
v. Stephani in Belgrad zu nennen, durch dessen freundliches und erfolg- 
reiches Bemühen wir die große Zahl der reichen und historisch so denk- 
würdigen Costüme aus Serbien erhielten, darunter die Originalkleidung 
der früheren Fürsten. Zum Dritten sei der hilfreichen Mitwirkung des 
Freiherrn von Maroicich, kaiserlichen Bezirkshauptmannes in Cattaro 
gedacht, der die Montenegriner, Dalmatiner und Albanesischen Costüme 
sendete; andere aus den gleichen Gegenden wurden uns durch Vermitt- 
lung der dalmatinischen Statthalterei geschickt. Ein paar griechische 
Costüme von besonderem Reichthume stellte die Firma Philipp Haas St 
Söhne zur Verfügung. Den reichen aufgesammelten Costümschätzen 
der Hoftheater konnten wir Gewänder aus den Ländern Hochasiens und 
Mittelasiens entnehmen, desgleichen türkische, rumänische, polnische, 
ungarische, böhmische, mährische Costüme u. s. w. Wir durften nur 
hineingreifen in die Fülle dessen, was die Vorstände, die Herren Fux 
und Gaul, aufgesammelt hatten. Ferner sei der Sendung, insbesondere 
älterer ungarischer Gegenstände gedacht, welche wir aus dem Budapester 
Kunstgewerbe-Museum erhielten, und zuletzt - auch hier können wir 
nicht alle Namen nennen - gedenken wir noch der Liebenswürdigkeit 
der Königin von Rumänien, welche eines ihrer Prachtcostüme sendete. 
So zahlreich, wie die Namen sind, welche zu diesen drei Gruppen 
Beiträge geliefert haben, so stammt im Gegensatz die vierte Gruppe, die
	        
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