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Leinen-Damastmuster des XVII. und XVIlI. Jahrhunderts. Vom königl.
Kunstgewerbemusetim zu Dresden herausgeg. durch Emil K11 ntsch.
25 Taf. mit 148 Mustern in photograph. Drucke. 1 Blatt Text. Fol.
Dresden, Stengel d: Markert. M. 40. '
Mit Rücksicht auf den Umstand, als Leinendamaste bisher wenigstens in größerer
Anzahl noch keine Veroifentlichung gefunden haben, bedeutet die vorliegende Publication
schon an sich eine positive Bereicherung unseres kunstgeirrerbliclien Vorbildervorrnths.
Aber auch die Art und Weise, wie diese Publication in's Werk gesetzt wurde, verdient
als nachahmungswurdig hervorgehoben zu werden. Zum Unterschiede nämlich von den
meisten einschlägigen Tafelwerken, die nur eine oberßäichliche Zeitbestimmung und aus-
nahmsweise eine Ortsbestimmung, beide in der Regel ohne nähere Beweisstützen bringen,
zeigt sich im vorliegenden Falle der Herausgeber bemüht, die locale Herkunft nach Mög-
lichkeit sicherzustellen, und auch die Zeit der Anfertigung in engere und dem Beschauer
einleuehtendere Grenzen zu fassen. Naturgemäß konnte sich unter solchen Verhältnissen
der Stoff vornehmlich nur auf einem beschrankten localen Gebiete, demjenigen der
sächsischen Leinenweberei im 17. und 18. Jahrhundert, bewegen. Um so zuverlässiger
ist dafür der Gewinn, der uns erwächst aus diesem Versuche, in das immer noch so
schwankende, weil bis auf die seltensten Ausnahmen der Datirung entbehrende Gebiet
der Kunstweberei wenigstens zum Theile eine auf wissenschaftlicher Grundlage aufgebaute
historische Ordnung zu bringen. Räl.
it-
W. K. Bu rton's ABC der modernen Photographie. Deutsche Ausgabe.
Herausg. von Hermann Schnauss. 6. Aufl. Düsseldorf, Ed. Liese-
gang's Verlag, 1891. 8". 132 S. mit 15 Abbild. im Text. M. 1'511.
Alles was dem Praktiker zur Bewerkstelligung photographischer Aufnahmen und
zur Erzeugung photographischer Bilder zu wissen nöthig sein kann, ist in diesem Büchlein
enthalten. Mit Geratlie und Material wird der Leser auf kürzestem Wege vertraut ge-
macht und alle Manipulationen werden in einfachster und deutlicltster Weise erklart. Die
Erzeugung von Negativen auf Glas, Papier und lichtempfindlichen Folien wird ausreichend
behandelt, desgleichen alles in Bezug auf Portriite und Landschaftsphotugraphie u. s. w.
noch besonders zu wissen Nöthige; die verschiedenen Copirverfahren, der Silber- 'un-.i
Platindruck elc., die Herstellung von Diapositiven, Projectionsbildern, Vergrößerungen
u. A. rn. Einfache Formeln zur Berechnung der Brennweite verschiedener Objective und
der Lichtstarke derselben, dann eine dem Buche beigegebene Tabelle der Belichtungs-
zeiten werden dein Leser willkommen sein. Ein besonderer ,Vorzug liegt noch in dein
Umstzinde, dass die gegebenen Anleitungen mit der größten Sparsamkeit zu arbeiten
gestritten. M-t.
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Les bronzes emailles deiMostchina, Gouvern. de Kaluga (Russie). Pur le
Baron J. de Baye. hoch-4". ii S. und 4. Taf. Paris, Nilsson. M. 8.
Der Verfasser erstattet der Acadeinie des lnscriptions Bericht über eine Anzahl
von sehr interessanten BfOHZESCilmUCkSlÜCkCIl, die im Gouvernement Kaluga gefunden
worden sind, und sich von ähnlichen Ausgrabungen in Skandinavien durch die gleich-
zeitige Anwendung von rothein und türkisblauem Email unterscheiden; und zwar vertritt
er gegenüber russischen Gelehrten die Ansicht, dass diese Dinge nicht als Pferdescltmuck
gedient haben, sondern als Fibeln mit in die Gräber gekommen seien. In der Zuschrei-
bung aller solcher Sachen an ein Volk und eine Zeit herrscht bekanntlich noch die
größte Meinungsverschiedenheit. Eine gewisse Verwandtschaft der hier abgebildeten mit
in Ungarn gefundenen Obiectcn lasst sich nicht verkennen. B.
s!
O malo znanem naczynin srebrnem roboty krakowskiej. (Ueber ein wenig
bekanntes Gefäß Krakaucr Arbeit.) Von L. Lepszy. F01. 6 S. und
16 Abbild. Krakau, Veilag der k. k. Akademie der Wissensch.
Diese Untersuchung weist an lnnungssiegeln polnischer Goldschmiedezechen zwei
- oder, wenn man will, drei - Typen fur die Goldschmiedewappen polnischer Städte
nach, und erklärt im Anschluss hieran die Bedeutung eines eigenthurnliehen Gefäßes, von
dem ein Exemplar sich in der Krakauer Zunft erhalten hat und berelkn , Scepter,
genannt wird. Dieses Gefäß kommt nämlich neben dem heil. Eligius, dem durch Vers
mittlung Breslaws aus Frankreich nach Polen verpiianzten Patron der Goldschmiede, auf