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Siegeln der Goldschmiede zu Wilna, Lemberg, Krakau und Danzig vor. Es besteht aus
zwei gleichen Bechern, deren in der Art der Pinienzapfenbecher gebildete Schale in einen
schlanken Cylinder übergeht. Die beiden Cylinder sind ineinander zu schieben, an der
einen Cuppa befindet sich ein HandgriE, die Farmen zeigen die Zeit des Ueberganges
von der Gnthik zur Renaissance an. Im Jahre t679 ist es, wahrscheinlich von dem da-
ltmligeti Zunftaltesten Vincenz Donat Kniper, restaurirt und auf dem äußeren Cylinder
mit der Gravirung des genannten Heiligen am Amboss und eines buckligen Dudelsack-
Pfeifers versehen worden. Es diente als Kapsel für das Document über die Aeltestenwahl,
und wurde nach der Wahl in feierlichen: Aufzuge in das Haus des neuen Aeltesten
gt bracht. B.
l
Die Wappen der Buchgewerbe. Von Hugo Gerard Ströhl. gr. 8". 36 S.
mit einem Titelbilde, 9 Taf. in Farbendruck und zahlreichen Abbild.
im Text. Wien, Anton Schroll 8c Co. H. 6.
Kunstbeßisscne und Corporaiionen, welche sich mit der Herstellung und Aus-
schinückung der Bücher befassten und befassen, haben sich mehrfach, offenbar nichts
anderem als einem alten Brauche folgend, zu ehrbarer und fröhlicher Zier mit Vorliebe
gewisser Wappen und wappenahnlicher Gebilde bedient. Wie nun diese Zeichen und
Abzeichen in gar verschiedenen Zeiten entstanden sind, manche auch von Leuten gemacht
wurden, denen das Wappenwesen, im Allgemeinen betrachten vbllig eine terra incognita
war, so kann es nicht Wunder nehmen, dass solche ungleich gerathen sind, an Taug-
lichkeit sowohl als an wappenrnäßigem Ansehen. Der Verfasser hat sich nun der Auf-
gabe unterzogen, eine Reihe von zusammenpassenden Wappendarstellungen zum Ge-
brauche für die Buchgewerbe zu schaffen, hat dabei durchwegs den zahlreichen berück-
sichtigungswerthen Traditionen ihr Recht gelassen und jene Regeln gewahrt, nach
welchen - aus guten Gründen, nicht des leidigen Brauches halber - auch heutzutage
ein richtiges heraldisclies Gebilde zu Stande kommen muss. Dabei fand auch mehreres
Moderne Aufnahme oder lhCliWElSC Benutzung", unter gewissenhafter Angabe des Ur-
sprungs. Die in dem beigegebenen Texte enthaltenen zahlreichen urkundlichen oder trav
ditionellen Mitthcilungen werden gewiss jedem Leser willkommen sein. M-t.
l
Auf Seite 490 der vorigen Nummer der i-Mittheilungenu, Zeile 7 von oben, ist
nach rnennen- einzuschalten: (es ist übrigens auch in dem vorliegenden Werke an rin-
derer Stelle [S. 80, Note "'] nachträglich kurz erwähnt).
ä
Die sechste Auflage des Werkes: nDenkmaler der Kunst-i (Stuttgart, Paul Neff)
ist mit der soeben erschienenen 36. Lieferung vollständig geworden.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
(Vom 15. September bis 15. October 1891.)
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik.
Kunstgewerblicher Unterricht.
Alloue de la Fuye. Le Tresor de Saint-
Blandinedsere). 8". 5c p. Grenoble, impr.
Allier per: et iils.
A(venarius), F. Was stets für nlmitalinnl
gilt und keine zu sein braucht. (Das
Kunslgcwerbe, II, 1.)
Becker, H. Wohnstuben im 16. und 17.
Jahrhundert. (lllustr. kunstgew. Zeitschr.
für lnqendecon, Oct.)
Ehrcnberg, Carl. Die Kunst des Zeich-
nens, ihcorclisch u. prakiisch cnuvickelr.
2. verb. Aufl. Mit 2.2 Taf. u. 160 Abbild.
im Text. 8'. VII, 272 S. Leipzig, O. Spamer.
M. 5.
Entstehung, Ueber die, und Entwickelung
der Fachschulen in Böhmen. (Zeitschr. für
gewerbl. Unterm, 7.)
Flinznr, Fed. Was soll der Zciehenunler-
richt lehren? (Das Kunstgewerbe, 24.)
Handwerk und Kunst. (Wiener M6belh.,19.)
Hofmnnn-Reichenberg, Albert. Das
Kunslgewerbe Indiens. (Zeilschr. d. Bayer.
Kunstgew.-Vereines München, 9, 1c.)
lntarsien aus der kunstgewcrblichen Werk-
statt d. R. Loose in Hamburg. ausgestellt
im Mähr. Gewerbcmuscum. (Mittheil. des
Mahr. Gewerbemus, 9)