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kostbar ausgeschmüclit. Paviment, Marmor-lncrustation der Winde, Mosaik, große Mannig-
faltigkeit der plastischen Ziermalerei und die reiche Entwickelung des Capitals haben ihren
Antheil an der prächtigen Gesammtwirkung. Sodann ging der Vortragende auf die
Besprechung der Plastik in Byzanz über und erwähnte, dass Constantinopel mit antiken
Bildwerken besonders aus den orientalischen Gebieten des Reiches und aus Rom, Sicilien
und Athen vollgepfropft wurde, und wies auf die Erzbilderwerke des Hippodroms, die
Statuen im Zeuxippus, in der alten Sophienkirche und iin Palast des Lausos hin. Auch
der sich an einzelne Antiken hefiende Aberglaube, sowie die BeCinHüSSung der Entwicke-
lung einer selbständigen byzantinischen Plastik durch diese lnvasion der Antike, die Kaiser-
statuen, die Saulen von Constantinopel, die Statuen Privater, die Seltenheit religiöser
Statuen und die erhaltenen Reliefs wurden besprochen. Hierauf wurde des Bildersturmes
gedacht, der die statuarische Plastik vernichtete und das Relief auf rein ornamentale Motive
beschränkte. Daran schloss sich eine Besprechung der erhaltenen lkonostasen, der Elfen-
beinsculptur und der Goldschmiedearbeiten.
Die dritte Vorlesung war der byzantinischen Malerei gewidmet. Fur das Christen-
thum ist die Malerei das intimste Gebiet ihres Schaffens, worauf bereits die symbolische
Katakombenkunst hinzielt. Dem gegenüber wurde auf die historisch dogmatische Richtung
der byzantinischen Kunst, das Concil von Ephesus und seine Folgen hingewiesen. Es folgte
die Entwickelung der byzantinischen Typen, die auf dem zweiten Nicäischen Concil als von
der Kirche sanctionirt und allein zulässig erklärt wurden und wurden einige Beispiele hiezu
gegeben. Die Technik der byzantinischen Malerei, das Mosaik, sein Ursprung und die
Nachwirkung der Antike, sowie das Basilikenschema, der Kuppelbau, die erhaltenen
Mosaiken, das Ceremnninealbild, die enkaustische Tafelmalerei und die erhaltenen Minia-
turen der altbyzantinischen Zeit mussten hierauf in Kürze erwahnt werden, Das Ueher-
handnehmen subtiler Techniken nach der Periode des Bildersturmes, die Miniaturen- und
rnusivilche Tafelmalerei, das Zeileneiriail, die Weberei und Stickerei fanden sodann gebüh-
rende Beachtung. lm Anschlusse daran war auf die spatbyzantinische neugriecliische Zeit,
welche am besten am Berge Athos vertreten ist, hinzuweisen, sowie auf die Malereien der
athonischen Kirchen, und auf das Malerbuch.
In zusammenfassender Weise bildete endlich ein Ueberblick über den Einfluss der
byzantinischen Kunst auf den Orient und das Abendland und das Fortleben derselben in
der Malerei der orthodoxen Kirche der Griechen und Slaven den Schluß.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
DecerpIber von 17,440, die Bibliothek von 1136, die Vorlesung von 3:2 Personen
besuc t.
Fottsetzungdea Verzeichnisses der im k. k. Oesterr. Museum käuflichen
Gypsabgusse. (Vergl. Beilage zu Nr. 48 der iMittheilungen-J
N? Oest. Wihr. H. kr.
103.8 Herme. männL, von einem franzö schen Stollenschrank des 16. Jahrhunderts,
6x Ctm. hoch . .. i 5a
m39 Herme, weibL, eb , rri. hoch . i 50
m40 Herrne, männL, als Fuß, ebendaher, 6i Ctm. oc . z 50
io4i Herme, weibl., als Fuß, ebendaher, 61 Ctm. hoch . . 1 50
m42 Zunftpocal aus Zinn, auf Cuppa und Deckel Löwenköpfe in Relief, zu oberst
eine wappenhaltende Figur, 1650, G: Ctm. hoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. 50
m43 Weibl. Figur auf einer Kugel schwebend, Statuette aus Bronze, italienisch,
i7. Jahrh., Orig. im Oesterr. Museum, 25 Ctm. hoch....
m44 Kopf eines Engels, mit Flügeln, das Original aus Holz, i-
...... ......... l _
.lahrh., 25 Ctm.
hoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i -
io45 Kanne aus vergoldetem Silber, i7. Jahrh., deutsch, Orig. im Oesterr. Museum,
so Ctm. hoch . . . . . . . . . . 3 -
1046 Büste der Kaiserin Maria Theresia von Grassi,
Mpseurmyg, Ctm.hoch.... .... 8 -
m47 Buste des Antirious, antik, 75 Ctm. hoch. 7 -
m48 Maske des Lucius Verus, 65 Ctm. hoch.... 3 -
1049 Maske der Königin Louise von Schadow, 44 Ctm. hoch .. i 50
m50 Capitell aus der Alhambra, inaurisch, 38 Ctm. hoch, 28 Ctm. 3 -
1051 Schaft eines Candelabers von Michelangelo, 55 Ctm. hoch .. a -
m51 Maske des Zeus von Otricoli (vgl. Nr. t36), 95 Ctm. hoch .. . 7 -
m53 Büste der Venezianerin aus dem Hause Coutarini (vgl. Nr. 381), 60 Ctm. h. 3 -
m54 Arm eines Grabkreuzes aus Holz, i7 Jahrh., Orig. in der Staatsgewerhe-
schule in Innsbruck, 35 Ctm. hoch, 20 Ctm. breit...................... I 50
io55 Kopf des Stefan Czarnieclti aus dern Jahre i6t5, Orig. aus Bronze im Be-
sitze des Grafen Carl Lanckoronski, 60 Ctm. hoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 -