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von einander unterscheiden sollen, nicht aber durch die Rücksicht, ob
der Arbeiter Gewerbsehüler, Lehrling oder "freigesprochen" ist. iEhen
so wenig angemessen erscheint es uns, dass Gewerbsleute, welche ihre
grossen Geschäfte haben, auch hier wieder als Aussteller erschienen sind,
wahrscheinlich mit Berufung darauf, dass sie selbst mit Hand anlegen.
Die Abtheilung „Weibliche Handarbeiten" glich auf ein Haar den
jährlichen Ausstellungen weiblicher Arbeiten. Vorzügliche, saubere Werke
der Näh-, Strick, Häkel- und Weissticknadel, aber im Durchschnitt die
grösste Geschmacklosigkeit in den farbigen Arbeiten. Verdiente Auf-
merksamkeit fand die Collectivausstellung des Frauenerwerhvereins, welche
von der rationellen Leitung der Unterrichtsanstalt dieses Vereins das
beste Zengniss gab.
Stundeneintheilung. der Kunstgewerbeschule
für das Wintersemester 1869170.
1. Fachsehule fiir Architektur (Prof. Storck):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends.
2. Fachschule für Zeichnen und Malen {iguraler Gegenstände (Professor
Laufberger):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends;
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr früh
Zeichnen nach dem lebenden Modell.
3. Fachschule für Thier-, Blumen- und Ornament-Malerei (Prof. Sturm):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends.
4. Fachschule für Bildhauerei (Prof. König):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends;
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr früh
Studium nach dem lebenden Modell.
5. Vorbereitnngsschule (Prof. Rieser):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends; von 7-9 Uhr früh
Zeichnen nach plastischen Gegenständen.
G. Vorlesungen:
a) über Projectionslehre in Verbindung mit Zeicheniibungen (D0-
cent Teirich) Dienstag und Freitag von 2-5 Uhr;
b) über Styllehre, Terminologie etc. mit Zeichenübungen (Docent
Hauser) Montag und Donnerstag von 2-5 Uhr;
o) über Farbenchemie (Docent Zulkowski) Montag und Samstag
von 6-7 Uhr.