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Bei dem ungleich kostbarer verzierten goldenen Kelche, den wie
uns nunmehr vorweisen lassen, bestehen die schmückenden Zuthaten aus
den Henkeln, aus Säumen und Zonen und einigen ibolirten Partikeln.
Die Ohrhenkel sind mit Edelsteinen und Perlen besetzt; zwischen den
Edelsteinfassungen schmücken Filigranauflagen den Goldgrund. Der am
Kelchrand als Saum angebrachte Goldstreifen ist (wiederum alternirend)
mit Zellenernailplättchen (bei Theophilus Electren) und Edelsteinen rnit
ie vier Perlen an den Ecken besetzt. ln analoger Weise ist der Saum
am Rande des Fußes ausgestattet, die den Knauf umgebende Zone und
der Saum der Patene:
Einzeln angeordnet finden sich manchmal an der Cuppa Edelsteine
wie die übrigen mit Perlen an den Ecken. Die Anbringung solch' kostbaren
Leistenwerkes ist bei Theophilus sehr beliebt und wir können uns von
der Fülle des vielleicht thatsächlich also erzeugten einen richtigen Begriff
machen, wenn wir der vielseitigen Verwendung gedenken, wie sie die
Schedula diesbezüglich andeutet: nCruces quoque et plenaria et sanctorum
pignorum scrinia, simili opere cum lapidibus et rnargaritis alque electris
ornabisu.
Wie hier aus dem kostbarsten Material zu Gegenständen pietät-
vollster Bedeutung, so weiß Theophilus auch mit geringem Aufwand
von Mitteln, von Zeit und Arbeit Reihenverzierungen für Objecte des
täglichen Gebrauches, für Riemenzeug etc. herzustellen. Wir sehen große
Mengen gewölbter, ornamentirter Metallplättchen (Rosetten) aus Silber
oder aus vergoldetem auf der Rückseite verzinntem Kupfer erzeugen, und
zwar vermittelst Ausschlageisen verschiedener Größe und Zeichnung. Die
Bleche werden mit der schönen Seite nach oben auf Bleiplatten gelegt
und jeder Schlag des Hammers auf das Ausschlageisen liefert ein Plättchen
ähnlich dem faconnirten Kopfe eines Tapezierernagels. Und Nagelköpfe sind
es auch, welche vor unseren Augen entstehen. Sie werden in Theophiluf
Werkstätte mit Zinnstiften versehen, welche durch Löcher in Leder
etc. gesteckt, leicht vernietet werden können. Zum Besetzen des Zaum-