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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VII (1892 / 9)

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Bei dem ungleich kostbarer verzierten goldenen Kelche, den wie 
uns nunmehr vorweisen lassen, bestehen die schmückenden Zuthaten aus 
den Henkeln, aus Säumen und Zonen und einigen ibolirten Partikeln. 
Die Ohrhenkel sind mit Edelsteinen und Perlen besetzt; zwischen den 
Edelsteinfassungen schmücken Filigranauflagen den Goldgrund. Der am 
Kelchrand als Saum angebrachte Goldstreifen ist (wiederum alternirend) 
mit Zellenernailplättchen (bei Theophilus Electren) und Edelsteinen rnit 
ie vier Perlen an den Ecken besetzt. ln analoger Weise ist der Saum 
am Rande des Fußes ausgestattet, die den Knauf umgebende Zone und 
der Saum der Patene: 
Einzeln angeordnet finden sich manchmal an der Cuppa Edelsteine 
wie die übrigen mit Perlen an den Ecken. Die Anbringung solch' kostbaren 
Leistenwerkes ist bei Theophilus sehr beliebt und wir können uns von 
der Fülle des vielleicht thatsächlich also erzeugten einen richtigen Begriff 
 
machen, wenn wir der vielseitigen Verwendung gedenken, wie sie die 
Schedula diesbezüglich andeutet: nCruces quoque et plenaria et sanctorum 
pignorum scrinia, simili opere cum lapidibus et rnargaritis alque electris 
ornabisu. 
Wie hier aus dem kostbarsten Material zu Gegenständen pietät- 
vollster Bedeutung, so weiß Theophilus auch mit geringem Aufwand 
von Mitteln, von Zeit und Arbeit Reihenverzierungen für Objecte des 
täglichen Gebrauches, für Riemenzeug etc. herzustellen. Wir sehen große 
Mengen gewölbter, ornamentirter Metallplättchen (Rosetten) aus Silber 
oder aus vergoldetem auf der Rückseite verzinntem Kupfer erzeugen, und 
zwar vermittelst Ausschlageisen verschiedener Größe und Zeichnung. Die 
Bleche werden mit der schönen Seite nach oben auf Bleiplatten gelegt 
und jeder Schlag des Hammers auf das Ausschlageisen liefert ein Plättchen 
ähnlich dem faconnirten Kopfe eines Tapezierernagels. Und Nagelköpfe sind 
es auch, welche vor unseren Augen entstehen. Sie werden in Theophiluf 
Werkstätte mit Zinnstiften versehen, welche durch Löcher in Leder 
etc. gesteckt, leicht vernietet werden können. Zum Besetzen des Zaum-
	        
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