MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
M0natschrihmkästgewerbe.
Herausgegeben und redigin durch die Direction des k. k. Oeaterr. Museums.
lm Cornmissionaveriag von Carl Geroldä Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jxhr H. 4.-
Nr. 108. (351). WIEN, December 1894. N. F. IX. Jahrg.
lnlult: Ein Prachlwerk. Von B. Bncher. - Uebgr Zeichenfenigkei: und ihre Anwendung in der Praxis.
Van Hene Macht. (Schlusmy - Angelegenheiten des QGSICFF. Museums und der mit demselben
verbundenen Insümle. - Liueralurbericlux. - Bihliognphie den Kunstgewerhet. - Nodxen.
Ein Prachtwerk.
Vor ungefähr vier Jahren konnten wir auf die sehr schätzbaren
Studien des Pfarrers Joh. Schulz über byzantinisches Email aufmerksam
machen, die Herr A. v. Swenigorodskoi nach des Verfassers Tode heraus-
gegeben hat und die als Vorläufer eines größeren Werkes über den-
selben Gegenstand bezeichnet waren (Mitth. d. Ö. M. 189i, S. 314).
Dies größere Werk liegt uns nun vor. Auch dies ist von demselben
Kunstfreunde, u. zw. nur in 200 Exemplaren publicirt worden, die nicht
in den Handel kommen. Die ursprüngliche russische Ausgabe konnte
schon im Jahre 1892 dem Kaiser Alexander lll. gewidmet werden; der
Haupttitel der deutschen Ausgabe lautet: nByzantinische Zellenemails.
Sammlung von A. W. Swenigorodskoiu; der zweite Titel: nGeschichte und
Denkmäler des byzantinischen Emails, von N. Kondakow, Professor an der
Universität St. Petersburg und älterem Conservator der kaiserl. Eremitage.
Frankfurt a. M. 1892m Man tritt dem gelehrten Verfasser des Textes nicht
zu nahe, wenn vor Allem von der Ausstattung des Werkes gesprochen wird.
die an gediegener Pracht schwerlich ihres Gleichen finden dürfte, Der Druck
des Textes wie der Farbentafeln ist in der rühmlich bekannten Anstalt
von August Osterrieth in Frankfurt a. M. hergestellt worden, und wenn
wir bei dem ersten die Verwendung magerer Schriften bedauern, für die
in Deutschland immer noch Vorliebe besteht, so lässt doch der Satz an
Klarheit nichts zu wünschen übrig; Hunderte von frührnittelalterlichen
Initialen, meistens in Farben, beleben ihn, und die 113 Abbildungen im
lahrg. 1894. 20