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Tracht ist die charakteristische: Lange Tunica, reiches, die Figur bis
unten hin einhlillendes Pallium- und an den Ftißen Calcei, geschlossene
Schuhe ohne Binden.
Ebenso gekleidet erscheint die uralte St. Peter-Statue in den vati-
canischen Grotten für uns urn so wichtiger, als die Annahme, sie sei
aus einer Rhetorenstatue in ein Bild des Apostelfürsten verwandelt, eben
beweisen würde, dass in jenen ersten Jahrhunderten kein Formunterschied
zwischen profaner und geistlicher, oder liturgischer Kleidung gemacht
wurde. Schriftliche Nachrichten melden uns wohl das Vorkommen von
Vestes sacratae oder sacrae, geheiligten, geweihten Kleidern, so dass das
Kleid, welches der Priester zu Hause und im Alltagsleben trug, nicht
dasselbe war, wie das beim Gottesdienst. So ist die erste autoritative
Anordnung, die wir für Kirchenkleider kennen, zu verstehen, wenn Papst
Stephanus (253-257) den Befehl erließ, dass die Priester und Leviten
(Diakone) ihre Vestes sacratae nicht im täglichenßebrauch, sondern nur
in der Kirche tragen dürfen. Nach einer Vorschrift Hippolyüs sollen
diese Kleider rein und weiß sein und sich durch größere Schönheit (in
der Qualität des StoEes oder eher in besonderen Verzierungen) aus-
zeichnen vor der Gewandung der Laien. Vergleichen wir damit noch
eine Stelle im Briefe des Apostels Jacobus, der Apocalypse und mehrere
Andeutungen aus den Constitutiones Apostolorum und des heil. Hiero-
nymus, wird sich uns als die priesterliche Farbe der christlichen Antike
unwiderleglich weiß ergeben, womit die Katakombengemälde durchwegs
übereinstimmen, so dass der weiBe Talar des Papstes sowie verschiedene
Ordenstrachten auch antike Traditionen bewahren. Die Vestes konnten
natürlich noch reicher verziert sein, als der Htichtige Pinsel sie auf den
skizzenhaften Katakombenbildern darstellt; ja von Constantin erzählt uns
Theodoret (Krieg, l. c.), dass dieser aus Verehrung für die Kirche von
Jerusalem dem Bischof Macarius dort ein heiliges Gewand (isgü 0:01.11)
aus Goldfäden gewoben zum Geschenke machte, das er beim Spenden
der Taufe tragen solle. Später sei das Kleid durch Kauf an einen
Blihnentinzer gekommen, welcher in demselben aufgetreten und sofort
zur Strafe todt zusammengesunken sei. Aus dem Umstande, dass dies
Kleid auf der Bühne getragen werden konnte, ist zu folgern, dass es
von einem Profanltleide nicht verschieden war, da die Annahme einer
intendirten Verhöhnung durch nichts begründet erscheint. Die nähere
Bestimmung, was für ein Kleid es gewesen sei, ist doppelt schwer. Denn
außer Tunica und Palliurn müssten wir wohl auch schon an die Cappa
oder Copa denken, wenn es nicht - was noch wahrscheinlicher wäre -
eine Paenula war.
Die älteste Darstellung einer Cappa, d. i. des Vorläufers unseres
Vespermantels oder Pluviales, glaube ich an der berühmten Darstellung
aus S. Priscilla zu sehen. Der durch einen ehrwürdigen Bart ausgezeichnete
Bischof nimmt von seiner Kathedra aus die Einkleidung einer Jungfrau
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