schlag seines Stils bei Alessandro Vittoria,
Tiziano Aspetti, Girolamo Campagna, Danese
Cattaneo und vielen anderen augenfällig. Da-
bei wird Jacopos Tätigkeit in Florenz und in
Rom meistens übersehen. Daß er hier in An-
lehnung an Andrea Contucci einen Stil schuf,
durch den andere groß wurden, scheint ganz
vergessen worden zu sein. Daran mag der
Geist Michelangelos, der den Schwerpunkt des
Interesses auf sich lenkte, die Schuld tragen.
In der Kunstgeschichte heißen die Florentiner
von da an Manieristen, für welche Künstler
man bis jetzt keine besondere Zuneigung
empfunden hat. So wurde außer acht gelassen,
daß Giambologna seine Voraussetzungen eben
in jener Manieristenwelt hat, die ihr Leben
aus den Werken des frühen toskanischen San-
sovino schöpfte.
DieseBetrach-
tungen habe ich als
notwendig voraus-
gesetznurn. auf eine Abb. 12: Evangelist Johannes
Statuette unserer von A. Vmona, Venedig, Rosano-Kapellc
in S. S. Giovanni e Paolo
Sammlung zu kom-
men, die, wenn ich mich nicht täusche, sämt-
liche Charakteristika des Horentinischen Ma-
nierismus aufweist und stilistisch jener Zeit an-
gehört, in der Sansovino nach Venedig über-
siedelte, Cellini r dieser Michelangelo-Schwär-
mer ohne Michelangelo-Inhalt - seine Laufbahn
antrat undFlorenz sich vorbereitete, Giambologna
zu empfangen, der hier auf einmal eine Tätigkeit
entfaltete, die als Regeneration angesprochen
wird, in Wirklichkeit aber eine potenzierte Stei-
gerung der Horentinischen Prämissen ist.
Es handelt sich um die Figur eines predigen-
den Täufers (Abb. 4 und 5)": eine manierierte
Gestalt im starken Kontrapost, mit ausgesproche-
ner Stand- und Spielbeinstellung, mit bewegten
Gewändern, mit seitwärts geneigtem Kopfe,
Askese im Ausdrucke. Sie gemahnt uns an den
4' Bronzestatuette, Höhe 25g Zentimeter; Basis mitgegossen;
Abb. 13. l-Ierkules, Richtung des teilweise ziseliert; auf dem Kopfe ein Loch, wohl zur Aufnahme des
Nicolo Roccatagliata Heiligenscheines; stellenweise brauner Lack, sonst Naturpatina.