und Männer sitzen oder stehen, entfaltet sich an den Langseiten, beidemal
vollständig gleich. das Gepränge eines orientalischen Leichenzuges.
Und nun zu dem letzten Sarkophage, der Krone des neuen Fundes
(Fig. 3). Er stand in der zuletzt angelegten größten Grabknmruer mit
drei anderen ähnlichen, aber sculpturlosen Särgen. Sie wirken rein
technisch betrachtet noch erfreulicher, da sie bei verhältnissmäßig höheren
Wänden bescheidenere Profile und Ornamente zeigen. Denn es lässt sich
nicht leugnen, der Alexander-Sarkophag ist in seinem architektonischen
Aufbau fast überladen durch die Fülle der Details, die trotz der gewal-
tigen Größenverhältnisse - 3 Meter Länge bei 2 Meter Höhe - nicht
im monumentalen Sinne bewältigt werden können und umsomehr kleinlich
erscheinen, als sie zum Theile groß gedachte Formen bis zu einem Grade
reduciren, der schon absolut genommen für die Arbeit in Marmor unzu-
lässig ist. Die Ueberladenheit macht sich weniger bemerkbar in dem
Sockel, der die jonisch-attische Basenform wiederholt, als in dem Gebälk,
wo an den einzelnen Gliedern Perl- und Eierstäbe, Mäander, lesbisches
Kyma, ein Weinrankenfries von fast naturalistischer Bildung und Zahn-
schnitt aufeinander folgen, ohne dem Auge einen Ruhepunkt zu gönnen.
Mit übergroßetn Reichthum sich paarende minutiöse Zierlichkeit zeigt
das geschuppte Dach; da drängen sich über den Wasserspeiern - ge-