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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 229)

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KLEINERE MITTHEILUNGEN. 
(Weihnaohts-Ausstellung.) Die Anmeldungen zur diesjährigen 
Weihnachts-Ausstellung werden vom r. October an im Museum entgegen- 
genommen und schließen mit dem 31. October. Die Bedingungen dieser 
Ausstellung sind die gleichen wie in den letzten Jahren. Programme und 
Anmeldungsformulare sind unentgeltlich beim Portier des Museums zu haben. 
(Personelnaohrlohten) Se. k. und k. Apost. Majestät haben mit 
Allerh. Entschließung vom 5. September d. J. den Custos der zweiten 
Gruppe der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser- 
hauses, Dr. Albert Ilg, zum Director dieser Gruppe allergnädigst zu 
ernennen geruht. - Anfangs September wurde an Professor Thausing's 
Stelle Josef Schönbrunner zum erzh. Galerie-Inspector und Siln. La- 
schitzer zum Galerie-Custos ernannt; mit der Führung der Biblio- 
theksgeschäfte ist der erzh. Archivar Franz Malcher betraut worden. 
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate 
September von 9347, die Bibliothek von 1206 Personen besucht. 
- Neu ausgestellt: Grnlbecher, nach Richard Wagnefs Pzrsifal entworfen von 
Architekt Ad. Guggenberger, ausgeführt von Ed. Wollenweber, konigl. Hof- 
Silberarbeiter, Modelle und Elfenbeinarbeiten von Ant. Diesel, konigl. Hoflieferunten, 
särnmtlich in München. Der Aufbau des Kelches veranschaulicht den Weg, auf welchem 
Parsifal, der ideale Vertreter der Menschheit, dieser den Gral wieder erschlossen und sich 
selbst das Konigthum des Grals erworben hat. Unter der Wölbung, auf welcher der 
ganze Bau ruht, in ihrem Zaubergnrten Kundry; auf der Wölbung der Sieg Parsifals 
in seinen drei Hauptstufen; den Sockel des Grals umgeben drei Statuetten: 'Pnrsifal in 
Betrachtung des getodteten Schwunes und vor dern Heilspeere, Titurel. Die Becher- 
schale stellt den Gral selbst dar, den geheimnissvollen Born der Lebensverjüngung. In 
der Bekronung des Gralbechers die Taufe Parsifals uud darüber die Taube, das Symbol 
des dem Gral die geheimnissvolle Kraft verleihenden und stetig erneuernden Geistes. 
Der Becher ist, der Zeit der Entwickelung der Gralsidee entsprechend, im romanischen 
Style gehalten. 
(Handfertlgkelteuntßrrloht) Der Verein zur Gründung und Erhaltung unent- 
geltlicher Knabenbeschäftigungs-Anstalten in Wien im VII. Bezirke, Neubau, hat laut 
Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht die Bewilligung zur Abhnltung 
eines Curses über Handfertigkeitsunterricht für Lehrer erhalten. Zur Durchführung dieses 
unentgeltlichen Curses hat der Gemeinderath der Stadt Wien dem Vereine eine Sub- 
vention von 600 H. bewilligt. Der Ausschuss des Vereines ladet nun iene Lehrer Wiens, 
welche an diesem Cursus, der mit I. October d. J. im Schulgebäude der Burgerschule, 
Neubaugasse Nr. 42, beginnt und mit 3x. Marz 1885 endet, Theil nehmen wollen, ein, 
sich bei dern Obmanne des Vereines schriftlich zu melden und gleichzeitig anzugeben, ob 
und in welchem Zweige des Haudfertigkeitsunterrichtes sie bereits Vorkenntnisse besitzen. 
Wilhelm Hecht, dessen Berufung nach Wien wir hier mit- 
theilen, wurde als der zweite Sohn des königl. Rentamtmannes Frie- 
drich Hecht am 28. März 1843 zu Ansbach in Franken geboren. Er 
besuchte nach Absolvirung des Volksschulunterrichtes die k. Gewerbe- 
schule zu Ansbach, dann die Kunstschule zu Nürnberg und vollendete 
hierauf seine Lehrzeit als Xylograph, die in Nürnberg bei einem Form- 
schneider begann, in der Anstalt der lllustrirten Zeeitung in Leipzig. 
Nach mehrjähriger Thätigkeit in Berlin und Stuttgart kam er nach Mün- 
chen, wo er, nachdem er die dortige Akademie besucht hatte, eine xylo- 
graphische Anstalt gründete, dieselbe etwa sechs Jahre führte, dann aber 
wieder aufgab, theils um den Holzschnitt für sich allein zu betreiben, 
theils um den Kupferstich, resp. die Radirung zu üben. Ueber die Technik 
des Holzschnittes und die Aufgaben der heutigen Xylographie hat sich 
Hecht gelegentlich der Internationalen Ausstellung der graphischen Künste 
in Wien 1883 in der Einleitung zum illustrirten Kataloge dieser Ausstellung 
eingehender ausgesprochen.
	        
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