im abgelaufenen Jahre die Lehrpläne für die Fachunterrichtsanstalten in Tione, Innsbruck.
Cles, ferner zahlreiche Vota in Anßzlegenheiten der Ausstattung von Schulen mit Lehr-
mitteln, der Besetzung von Lehrerstellen, der Ertheilung von Stipendien u. s. w.
Ein lebhafter Verkehr entspann sich ferner mit Fachschulen und Industriellen mit
Rücksicht auf die im Sommer 1876 statttindende Ausstellung von Kunstwerken und
kunstgewerblichen Erzeugnissen in München. Die Leitung der Ausstellungsangelegen-
heiten, soweit diese die Kunstindustrie Oesterreichs berühren, wurde von dem Münchner
Comite in die Hände des Directors des Oesterreichischen Museums gelegt und unter
dessen Vorsitz bildeten sich zwei Central-Comites. das eine für die Industrie; das andere
für die Fachschulen. Die Bemühungen der beiden Comites, in jeder Weise kräftigst be-
fördert durch den a. h. Hof und die k. k. Ministerien des Unterrichts und des Handels,
werden allem Anschein nach durch eine sehr würdige Vertretung Oesterreichs in München
belohnt werden.
Die Zahl der allgemeinen Zeichenschulen wurde mit Beginn des Schul-
jahres 1875,76 abermals um eine vermehrt, nämlich für den VI. Wiener Bezirk.
Von den Gewerbemuseen in den Kronländern setzte sich insbesondere jenes
in Brünn in lebhaft unterhaltene Beziehungen mit dem Oesterreichischen Museum. An den
von dem steiermärkischen Vereine zur Förderung der Kunstindustrie in Graz veranstal-
teten Vorlesungen betheiligten sich im Jahre 1875 zwei Mitglieder des Oesterreichischen
Museums, Custos Ilg (über den Gang der Kunstentwicklung in Graz) und Custos Bucher
(über das Kunstgewerbe auf der XViener XVeltausstellung).
Ausstellungen, welche von dem Museum beschickt wurden, fanden statt: in
Prag (Glas-, Porcellan- und Thonwaaren) im Frühjahr, während im Winter ebenda eine
permanente Ausstellung mit einer Sammlung von Bucheinbänden eröffnet wurde, ferner
in Teplitz, von wo die Objecte des Museums und des k. k. Handelsministeriums noch
für mehrere Wochen nach Reichenberg geschickt wurden.
Die XVeltausstellung in Philadelphia hat das Museum unberührt gelassen. Da-
gegen ist dasselbe in dem Comite für die historische Kunstausstellung, welche
zur Eröffnung des neuen Akademiegebäudes in Wien abgehalten werden soll, mehrfach
vertreten.
Die historischen Ausstellungen in Dresden (Juni u. f.) und Frankfurt a. Main
(August u. tll) wurden von Angehörigen des Museums, behufs des Studiums und der
Berichterstattung besucht.
Das Repertorium für Kunstwissenschaft, dessen Gründung von dem
kunstwissenschaftlichen Congresse gewünscht wurde, ist Dank der Unterstützung des
k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht im Herbst 1875 in's Leben getreten, freudig
bcgrüsst von allen Fachkreisen des ln- und Auslandes.
III.
Wechselnde Ausstellung.
Uebendie von x24 inländischen Industriellen beschickte XVeiltnacltts-Ausstel-
lung 1875 wurde ein eigener Katalog ausgegeben. An der während der übrigen Zeit des
Jahres unterhaltenen wechselnden Ausstellung betheiligten sich:
Bildhauer Reitner (Das Erwachen, Marmorrelief), Seitz, Hörbst in Rom,
Bfenek (Porträtbüsten), Düll (Pan und Bacchantin), Steinhauser (Grabclenkmal in
Laaser Marmor), Edm. Hofmann (Orest von einer Furie verfolgt), Sterrer (Sturz des
Phaeton), Bergmann in München (Statuctte der Kaiserin Maria Theresia), Brandstetter
(Plafondmodellc), Kunstm ann, Zumbusch und Benk (Modelle für das Maria-Theresien-
Monument), H. Philipp (Gruppen in Speckstein), Schwerzek (Hermes), Fuchs
(Christuskopf), Kalmsteiner (Das Erwachen der Liebe), Beyer (Ganymetl);
Zeller (Marmorbaluster aus Oberaxltn), Schmidt und Berglehner (Modell zu
einem Denkmalthurm);
Winter, Klotz, Mahlcr, Scheidl (geschnitzte Rahmen), Baumgartner,
Baumann, B. Ludwig, Urbascltek (geschnitzte und eingelegte Nlobel);
Th. Uhl, NV. Prohaska, Reitz (Schreibtische):
Kölbl 8: T hrem (Console mit Spiegel), Jurschina (geschnitztes Schachspiel),
Jäkl, Laubheimer (Holzschnitzereien), Wenger in Mrmdsee (Gcschirrkasten), Füg-
lister in Mondsee (französischer Tmupier, Holz-schnitzerci), lrmler (Jagdschrank),
Raimund (eingelegter Bienenkastcti), Heppner (Rahmen und Füllung), Ru drich
(Damenbibliothek), Kleyhonz (Beule-Arbeit); '
XV e lz (Vergolderarbeiten);