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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1868 / 37)

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viel Intelligenz nöthig sein, um auf diesem Gebiete zu praktischen und 
erfreulichen Resultaten zu gelangen. Was in den letzten Jahren bei der 
Organisation der Realschnlen für den Zeichenunterricht geschehen ist, 
berechtigt zwar nicht zu grossen Hoffnungen, aber man darf wohl nicht 
ganz verzweifeln, dass der Zeitpunkt kommt, wo über Realschnlen, Ge- 
werbeschnlen und über den Zeichenunterricht in denselben aus einer an- 
dern Tonart wird gesprochen werden, als in den Zeiten des Unterrichts- 
rathes. R. v. E. 
Schlussbericht über die Reichenberger Ausstellung. 
Das Comite für die Ausstellung des Museums in Reichenberg hat 
soeben den Schlussbericht dieser Ausstellung an die Direction eingesen- 
det, den wir im Nachfolgenden zum Abdruck bringen. 
"Die Reichenberger kunstgewerbliche Ausstellung entsprach einem 
dringenden Bedürfnisse der Stadt Reichenberg, welches zwar im Allge- 
meinen noch nicht genugsamgewürdigt, von einsicbtsvollen, mit den hie- 
sigen Geschäfts- und Betriebsverbältnissen vertrauten Männern jedoch 
seit langer Zeit tief gefühlt wurde. 
Es ist nicht zu leugnen, dass die Hauptindustrie der Stadt, welche 
die Erzeugung von reinen sowohl als gemischten Wollwaaren, insbeson- 
dere Tuch in sich begreift, in der Neuzeit bedeutende Fortschritte ge- 
macht hat; jedoch ist, was die Tnchindustrie anbelangt, _erst ein kurzer 
Zeitraum verstrichen, seitdem dieselbe sich auch auf die Erzeugung der 
nun vorherrschend zur Mode gewordenen gemusterten Stoffe verlegt. 
Die Reichenberger Tuchmanufactur beschäftigte sich früher aus- 
scbliesslich mit der Production glatter Tuche und leistete in derselben 
sowohl was Weberei als Färberei und Appretur anbelangt, anerkannt 
Ausgezeichnetes. In der Stutffnbrication wird es jedoch von Brünn über- 
ragt, woran vorzüglich die dort im grossartigeren Massstabe betriebenen 
Spinnereien, welche es ermöglichen, dass der Producent die von ihm be- 
nöthigten Garne jederzeit in beliebiger Qualität und Farbe aus eigenen 
Garnhandlungen beziehen kann, ferner die Nähe der Residenz, welche 
von wesentlichem Einiluss auf die Richtung der Mode ist, vor Allem aber 
die längere Beschäftigung mit diesem Industriezweige-die Ursache sind. 
Zur Erreichung einer vollkommenen Concurrenzfähigkeit ist die 
Ausbildung des künstlerischen Geschmackes von grösstem Belange und 
sind Vorbilder, wie sie die vom k. k. Museum entsendeten Gegenstände 
enthielten, gewiss von sehr hoch zu schätzendem Nutzen. Die in Reichen- 
berg und der Umgebung im grossartigen Umfange betriebene Erzeugung 
vun Kammgarngewebeu und gedruckten Wollstoffen nimmt eine Rang- 
stufe ein, die sie unter die ersten dieser Branche einreiht; für diese
	        
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