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Herr Diet, einer der Architekten der Stadt Paris, erhielt hierauf
von der Gesellschaft den Auftrag, einen Plan zur Errichtung des neuen
Museums zu entwerfen, und es wurde nach dessen Annahme, am 2. Sep-
tember 1855, in feierlicher Weise der Grundstein des Gebäudes gelegt,
welches 8000 Quadrat-Metres Bodeniläche bedeckt. .
Der Bau wurde im Sommer des Jahres 1867, die Einrichtung im
Frühjahre 1868 vollendet, und das Museum am 1. Juli dem Publicum
eröffnet.
Die Gesammtkosten des Baues belaufen sich auf 1,643,754 Francs.
Sie wurden gedeckt
a) Durch Privat-Sammlungen im Jahre 1854 . . .. Frcs. 513.616
b) „ „ „ „ „ 1860 . .. . „ 483.343
c) „ „ „ „ „ 1863 .. . . , 440.028
d) „ die Interessen dieser Subscriptions-Suiu-
men und verschiedenen Einnahmen . . . . „ 156.767
e) „ eine Subvention des Staates . . . . . . . . . . „ 50.000
Summa Frcs. 1.643.754
Die Kosten der Einrichtung wurden von der Gesellschaft bestritten,
welche auch die Instandhaltung des Museums besorgt; dic jährlichen Aus-
lagen werden theils durch die Eintrittsgelder, theils durch die Zinsen von
Legaten, theils durch die Erträgnisse von Kunst-Ausstellungen u. dgl.
Einnahmen gedeckt.
Die Grundlage der Sammlung bilden die reichen, alle Zweige der
Kunsttechnik umfassenden Collectiouen der Societe des antiquaires de
Picardie, deren ausführliche Kataloge in Vorbereitung sind und zu An-
fang des Jahres 1869 in Druck gelegt werden sollen. Eine ziemlich
grosse Anzahl der ausgestellten Kunstobjecte sind ferner Geschenke und.
Vermächtnisse von Privatpersonen. So besitzt das Museum werthvolle
Geschenke und Vermächtnisse von den Herren de Legrnnd, Le Prince,
Fr. Guerard, Pavis de Chavannes, der Frau Ledieu und Fräulein Barni.
Die Namen dieser Geber prangen auf einer Maimortafel im Vestibule
mit goldenen Lettern.
Eine besonders interessante Sammlung ist die reiche und ebenso
vollständige Collectiou der "Faiences historiques", Steingutteller mit
allerlei Inschriften und Emblemen, welche in der Revolntionszeit von
1789 bis 1795 fabricirt wurden und sehr selten geworden sind. Diese
merkwürdige Sammlung ist ein Geschenk des Herrn Labitte. Einer der
Säle des Museums trägt am Eingange der Pforte die Ueberschrift ,Salon
Bßrni", zu Ehren des Fräuleins Barni, welche in ihrem Testamente dem
Museum zur künstlerischen Ausschmiickung eines der Museumsräume
10,000 Frcs. vermacht hat. .
Der an das Museumsgebäude sich anschliessende Garten bildet