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Insbesondere muss der Opferwilligkeit des Gutsbesitzer! und ehemaligen Industriellen Herrn
Josef Muck von Muckenthal anerkennend gedacht werden, welcher bei der Handels-
und Gewerhekßmmer 1350 d. zur Anschnßung von Gypsmodellen und einigen Photogru-
phien fiir die böhmische und äir die deutsche Oherreslschule in Prag, dann für Oberreel-
schulen in Böhmisch-Leips und Leitmerits und für die Reelschule in Komotsu hinterlegte.
Um von den ausgestellten älteren Kunstobjecten, von welchen die Originale nicht
immer und oft auch nicht mit der zu grlindlichersn Studien nöthigen Musse einge-
sehen werden können , den Besuchern die Anschauung lebendig nu erhalten, und
sie such jenen Kuustfrennden bekannt zu machen, welche nicht Gelegenheit hatten,
die Ausstellung zu besuchen, wurde dem Comitä-Mitgliede Herrn Professor Ernst Popp
die Ermächtigung ertheilt, Photographien lllfznnehmen, und es ist auch eine Suite von
60 Stiick mit Darstellung vieler der interessantesten Ausstellungsohjecte angefertigt worden,
die im Genzen oder einzeln zu den bestimmten Preisen zu beziehen sind.
Als die wichtigste Errungenschaft möchte ich aber wohl die bezeichnen, dass durch
die Ausstellung erst die Bedeutung des Schönen in den Gewerben zu allgemeinere: Er-
kennmiss gelangte und vielseitig auch der Wunsch nach einer bleibenden Anstalt zu dem
gleichen Zwecke in Prag rege wurde.
Die Erkenntniss der Nützlichkeit einer Suche fiihrt aber in den meisten Fällen
euch zur Verwirklichung. Gelingt dieses, so wird das Bewusstsein, einen Antheil dnran zu
haben, der schiinste Lohn fiir Alle sein, welche zu dem Zustandekommen der Ausstel-
lung mitgewirkt haben und gewiss wird auch Jeder gerne bereit sein, des Werk weiter
fdrdern zu helfen!
Prag, am 18. Jinner 1869.
llhxlmlllsn Dormllzer mjp.,
Präsident der Hnndels- und Gewerbeknmmer in Prng
und des Comiteü für die kunstgewerbl. Ausstellung.
Du deutsche Gewerbe-Museum in Berlin.
Der Vorsteher des deutschen Gewerbe-Museums in Berlin, Architekt C. Gruuow,
hat unter obigem Titel eine Reihe von Mittheilungen über die Einrichtungen dieses Mu-
seums veröifentlicht, die iiir das österr. Museum, els einer so verwandten Institution, zu
grosses Interesse haben, als dass wir nicht in dieses Orgßn einige dieser Nschrichten unf-
nehmen sollten.
Des deutsche Gewerbe Museum in Berlin ist bekanntlich nicht, wie des österr. Mu-
seum Iiir Kunst und Industrie, ein Stautsinstitut, sondern eine - allerdings von der Regierung
unterstützte - Privemustnlt. Die Gründung dieses Museums ist in erster Linie durch
eine Gesellschaft entstanden; men muss also Mitglied desselben sein, um die Vortheile
diese: Institutes in unsingesehrluktem Muse zu geniessen.
I. Mitgliedschaft.
Die Mitgliedschaft des Museums - nueh für Damen - wird erworben:
auf ein Jehr: durch Zahlung von Jnhresbeiträgen a. Sechs Thuler;
dauernd: durch Zahlung von Antheilscheiuen h Hundert Thnler.
Meldungen zum Beitritt resp. Einsahlungen werden im Buneu (Stallstruse Nr. 7)
angenommen.
Die Mitgliedshnrten berechtigen zum Besuch der Sammlung und Bibliothek, der im
Winterhalbjahr stattfindenden Vorlesungen und VersunmlungsvAbende und der im April
j. J. einzuhaltenden General-Versammlung.
n. Vorstand.
Der V o rs t u. nd des Museums besteht gegenwärtig eus den Herren:
H er z o g v on Rat i b o r , Durehleueht, Vorsitzender.
Bundeskanzleramts-Präsident Del hrii e k , Excelleul, Erster Stellvertreter.
Professor Lendbenmeister M. G ro piue , Zweiter Stellvertreter.
Professor Dr. Ro senthul, Gerichts-Assessor L. Lehfel dt, Schrihfühmr.
lluler A. Ejul d, Febrikbesitser J. G. Halske, Sßdtmth v. Henni g, Commeruienruth
Dr. K un h eim , Commerlienrnth L. Rn Vene, Professor und Director der Gewerbe-
Aksademie B, e ul e ßu x, Direetor des städtischen statistischen Bureuu's Dr. S eh w l b e,
Bildhauer Su ssm enu - H e l lhe r n , wirkl. geh. Ober-Regieruugereth W eh rmann.