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Stundeneintheilung der Kunstgewerbeschnle
für das Sommersemester 1869.
1. Fachschule für Architektur (Prof. Storck):
täglich von 7 Uhr früh bis G Uhr Abends.
2. Fachschnle für Zeichnen und Malen {iguraler Gegenstände (Professor
Laufberger):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends;
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr früh
Zeichnen nach dem lebenden Modell.
3. Fachschule für Thier-, Blumen- und Ornament-Malerei (Prof. Sturm):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends.
4. Fachschule für Bildhauerei (Prof. König):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends;
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 7-9 Uhr früh
Studium nach dem lebenden Modell.
5. Vorbereitungsschule (Prof. Rieser):
täglich von 7 Uhr früh bis 6 Uhr Abends; von 7-9 Uhr früh
Zeichnen nach plastischen Gegenständen.
6. Vorlesungen:
a) über Perspeetive in Verbindung mit Zeichenübungen (Docent
Teirich) Dienstag und Freitag von 3-6 Uhr;
b) über Styllehre, Terminologie etc. mit Zeiohenübungen (Docent
Hauser) Montag und Donnerstag von 3-6 Uhr;
o) über Anatomie mit Demonstrationen am lebenden Modell (Docent
Dr. Bandl) Dienstag und Mittwoch von QVE-IOV, Uhr.
Tyroler Marmor.
Es ist eine bekannte Thatsache, dass die österreichische Marmor-
technik beiweitem nicht so entwickelt ist, als es bei der Fülle von schönem
Marmor, der in unseren Gebirgen vorkommt, wünscheuswerth wäre. Im
Laufe des verflossenen Jahres war im österr. Museum eine Grabiigur aus
Laaser Marmor ausgeführt, welche vom Bildhauer Steinhäuser in Rom
im Auftrage eines höheren preuseischen Ofüciers gearbeitet wurde; der
Marmor an dieser Figur gefiel allgemein, und es wurde von vielen Seiten
der Wunsch ausgesprochen, es möchte im österr. Museum ein Stück, in
Laaser Marmor ausgeführt, bleibend aufgestellt werden, um auf diese Weise
dieses prächtige Material dem österr. Publicum zu empfehlen.
Diesem Wunsche ist die Direction des österr. Museums nachge-
kommen, und im Atelier des Professors Radnitzky wurde durch den
Bildhauer Hönig die reizende Büste der Clyüa in Lebensgrösse, der