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Die Metallurgie wird vollständiger behandelt, der Papierfabrication
wird das Filzen überhaupt noch angereiht, die Thonwaarenfabrication
wird in der chemischen Technologie abgehandelt. Die Abschnitte über
Verschönerungsarbeiten bei Metall und Holz werden kurz behandelt.
Wöchentlich 5 Stunden (Jahrescurs), von denen über V5 der Zeit
auf freien Vortrag fallt.
Die übrige Zeit füllt ein sehr gedrängtes Diotßt und Nachzeich-
nungen von Kreideskizzen aus.
Besondere Zeicbenstunden existiren nicht, da die Schüler bereits
Maschinenkunde, Maschinenlehre und zwei Jahre lang wöchentlich 6 bis
9 Stunden Maschinenzeichnen gehabt haben.
Der Unterricht ist für alle Schüler obligatorisch.
Die Anstalt hat eine Werkstätte, ausgestattet mit allein Handwerks-
zeug für Holz- und Metallarbeiten (Hobel- und Drehbänke, Bohrmaschinen,
Fourniersägemaschine), in welcher die Schüler meistens schon zwei Jahrs
gearbeitet haben, bevor sie Technologie hören. Maschinisten z. B. cou-
strniren und berechnen eine Dampfmaschine, machen hiernach die Holz-
modelle. lassen dieselben giessen, arbeiten die Guss- und Schmiedestücke
ans und liefern nette Maschinen in kleinem Massstabe. Hierdurch ist den
Schülern schon ein grosser Theil dessen bekennt geworden, was der
Technologie dann nur in den Principien abzuhandeln übrig bleibt.
Der Werkffzbrer und Lehrer der praktischen Arbeiten in der Werk-
stätte hat, abgesehen von dem was die Arbeiten selbst mit sich bringen,
dem Vortrag sich anschliessend zu experimentiren, so weit es nöthig ist
und nicht besser auf Excursionen erlernt wird; z. B. Formen, Giessen,
Schweissen, Härten etc.
Eine andere Art von Assistirung existirt nicht. Constructionen von
Modellen etc. macht Prof. Möhl selbst und überwacht die Anfertigung
der Modelle für das technologische Cabinet. Die berg- und hätten-
männisehe Sammlung ist sehr gut, die Werkzeugsammlung completirt
durch die der Werkstätte selbst.
III. Die Gewerbe-Museen.
Die Gewerbehalle in Carlsrube, deren Leiter Prof. Dr. Mei-
dinger, pdegt besonders die chemische und physikalische Technik;
dagegen kann man das Musterlager in Stuttgart und die permanente
Gewerbe-Ausstellung in Hannover als hauptsächlich der mechanischen
Technologie dienende Anstalten auffassen.