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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1869 / 44)

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macht folgende Persönlichkeiten, welche ihre Mitwirkung zu dem Zwecke 
des Museums in Aussicht stellten, ernannt: 
1. Rev. John Wilson, D. D. Ehrenpräsident der Bombay- 
Branche der Royal Asiatic Society, Mitglied der Royal Society in London, 
Missionar, Linguist und Naturforscher, welcher sich seit seinem vierzig- 
jährigen Aufenthalt in Indien so grosse Verdienste um die Präsidentschaft 
von Bombay erworben, dass soeben eine öffentliche Subscription zu seinen 
Gunsten veranstaltet wurde, um ihm ein unabhängiges Leben zu sichern. 
Das Erträgniss ergab binnen wenigen Wochen die Summe von 20.000 
Rupien, deren Zinsen dem verdienstvollen Manne jährlich ausbezahlt, 
während nach seinem Tode die Interessen zu Stipendien für tüchtige 
Studirende verwendet werden sollen. Dr. Wilson ist noch sehr riistig, 
steht im Begriffe eine Reise durch Britisch-Indien zu unternehmen und 
kann durch seine vielen Beziehungen zu einheimischen Forschern dem 
Museum von grosssm Nutzen werden. 
2. Dr. Bhau-Daji, ein Hindu und angesehener Arzt, welcher auf 
der Universität zu Bombay den Doctorgrad erworben und ein höchst 
umfassendes, überraschendes Wissen besitzt. Er geniesst grosses Ansehen 
in Bombay wegen seiner Gelehrsamkeit und seines humanen Wirkens, 
ist ein gründlicher Kenner des Landes und daher in der Lage, die Zwecke 
des k. k. Museums nach den verschiedensten Richtungen zu fördern. 
Dr. BhauVDaji ist Vice-Präsident der Bombay-Branche der Royal Asiatic 
Society und Mitglied der Londoner Royal Asiatic Society; er hat sich 
bereit erklärt, den Wünschen der Direction des Museums in jeder Hin- 
sicht Rechnung tragen und alle an ihn gerichteten Fragen ausiiihrlich 
und gewissenhaft beantworten zu wollen, ebenso auch etwaige Ankäufe 
auf das Pünktlichste auszuführen. 
3. Dr. Franz Kielh orn , Superintendent of Sanscrit Studies, Deccan 
College in Poona; ein Deutscher (Hannoveraner von Geburt) und ein 
ganz ausgezeichneter junger Gelehrter, welcher alljährlich im Auftrage 
der Regierung zwei Monate lang die Präsidentschaft Bombay bereist, um 
werthvolle und seltene Mannscripte fir die Regierung anzukaufen. Dr. 
Kielhorn hat sich angeboten, diese Reisen auch zu Erwerbungen von 
Objecten für das k. k. Museum zu benützen. 
4. A. E. Gumpert, k. k. österr. Generalconsul, einer der ange- 
sehensten und bekanntesten Kauiieute in Bombay, welcher durch seine 
Beziehungen zu allen Ständen ganz besonders in der Lage ist, dem k. k. 
Museum werthvolle Gegenstände entweder ganz kostenfrei oder zu sehr 
mässigen Preisen zuwenden zu können. Zugleich erscheint Herr Gum- 
pert als der natürliche Vermittler zwischen Indien und dem Kaisershat 
und vermag auch für eine entsprechende und billige Beförderung der er- 
worbenen Objecte zu sorgen.
	        
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