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schafts-Ausschnitte,
auch satirische Um-
risse bekannter Per-
sönlichkeiten:
Georg Brandes, mit
Grimassenfurchen;
Hermann Bang, mit
dem Stimlocken-
Fragezeichen; Hol-
ger Drachmanns
Haupt, in den Bart
gebettet ; aber neben
den so viel geist-
reicheren Karrika-
turen Olaf Gulbran-
sons bedeutet er
nicht viel.
Auch bei Keller
und Reiner ist die
Herbst-Ausstellung
eröffnet worden.
Sie bringt eine große
Zahl Landschaften
von dem Weimara-
ner C. Lambrecht.
Waldinterieuresind
es vor allem. Auf
einem großen Bilde
ist die Geheimnis-
stimmung voll
schwebender, licht-
durchzuckter Däm-
merung zwischen
ragenden, grauvio-
Wiener Möbelausstellung, Hauptportal der Ausstellung, ausgeführt von Franz Exler, legten Stän-unenecht
Entwurf von Otto Prutscher
erfaßt und nachge-
bildet. Überhaupt sind die Farbenspiele der Natur das Thema dieses Malers. Die Herbst-
schattierungen in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit liebt er, die Weiden und Birken, das
Feuerwerk der fallenden gelbroten Blätter des September, das sprühende Pizzicato des
Sonnenfiimmers in Strauch und Baumgebüsch, die massigen Schober des Getreides in
wechselnder Beleuchtung, Feldwege mit schillernden Reflexen gepflastert.
Lambrecht hat ein gutes Organ für dies alles und treue liebevolle Augen. Seine
Wiedergabe dieser Naturausschnitte ist freilich oft mehr ein gewissenhaftes Abschreiben
des Vorbildes als freies großzügiges Nachschaffen. Mehr guten Geschmack in der Wahl der
Motive zeigen dieBilder als ein stark persönliches Naturgefühl, dem alles neu und eigen wird.
Etwas buntscheckig wirkt die erste Ausstellung im Künstlerhaus. Sie hat keinen ein-
heitlichen Charakter und ist mehr ein wahlloser Bildermarkt voll des Guten und Schlechten
als ein künstlerisch komponiertes Ensemble.
Das Schlechte verdient keine Erwähnung, aus dem Guten lassen sich notieren: einige
Aquarelle Rudolf von Alts, die aus einer gar nicht charakteristischen Serie „Wiener Schule"
herausleuchten; die Münchener Ecke mit Lembach, Gabriel Max, Uhde und als etwas
Neues das graphische Werk von H. I-leran, einem in Paris lebenden Deutschen. Aquatinta-
Wiener Möbelausstellung, Toileltezirnrner, weiß lackiert, mit vergnldelem Beschlag, ausgeführt von
Franz Watzinger ä Engelben Malek, Entwurf von Otto Prutscher
und Schabkunstblätter, auch delikate Stücke der kalten Nadel sieht man von ihm. Starke
Phantasie, eigen tiefe Vorstellung spricht sich in hohem technischen Können aus. Die
Randleisten und Begleitstimmungen zu Baudelaire, die visionären Porträte, die Traum-
gesichte geben nachhaltigen, tiefen Eindruck. Felix Poppenberg
IEN. xvn. MÖBELAUSSTELLUNG. Der Klub der Industriellen hat
heuer seine XVII. Möbelausstellung veranstaltet und führt uns eine Reihe von
Interieurs vor, aus denen wir ersehen können, wie sich in Wien der Sinn und das Ver-
ständnis für Inneneinrichtung wesentlich gehoben hat. Ein großer Vorzug dieser Exposition
ist es, daß nicht Prunkräume installiert, sondern hauptsächlich praktische Wohnräume
geschaffen worden sind, die durch ihre Anordnung und die gediegene Verwendung
des Materials sich auszeichnen. Die größte Zahl dieser Innenräume ist von dem Archi-
tekten Otto Prutscher, einem Schüler der Wiener Kunstgewerbeschule, entworfen worden
und wir können der Kommission die Anerkennung nicht versagen, daß sie einem Künstler
die Möglichkeit geboten hat, sein hervorragendes Können auf den verschiedensten Ge-
bieten der Inneneinrichtung zu zeigen.
Die Installation der Ausstellung ist von Prutscher, der Mittelraum, in dem sich die
Büste Seiner Majestät befindet, ist in Weiß gehalten, mit wenig ornamentalem Dekor in
zarten Farben geschmückt und durch grüne Girlanden, die von der Decke herabhängen,
als Festraum charakterisiert. Am Ende dieses Raumes, mit ihm in I-Iolz und Farbe über-
einstimmend, ist ein Teepavillon installiert, der in Halbkreisform im Parterre eines
Hauses angebracht, in den Garten vorgebaut ist, so daß man aus ihm durch eine Tür
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