vorhandenem Schwefel gebildet, darauf einwirken konnte, ging eine Schlamm-
lava hervor, die der Vulkan auswarf, mit der er grosse umliegende Gebiete be-
deckte, die hlasig und porös erhiirtete, und die wir in Form dieser verschiedenen
THEO wiederfinden.
Als Reste dieser Reagentien, und Gir die Reaction selbst noch zeugend,
enthalten diese Massen heute noch kleine Mengen von Salzsäure, von Kochsalz,
von schwefelsauren Salzen, die auf ihnen auswittern. Sie werden, und auch das
ist eine wesentliche Folge ihrer Umwandlung, von Salzsäure zersetzt, die das
Muttergestein, die Trachyte, und die Gesteine, von denen wieder diese stammen,
die augitischen Feldspathe, Dolerite, Basalte etc. kaum angreift.
Sie verbinden sieh ferner in eigenthiirnlicher Weise mit dem Kalkhydrat,
wenn man sie fein zerrieben damit mischt, eine Eigenschaft, die den andern ge-
nannten gleichfalls abgeht.
Es ist uns wichtig, den Grund dieser Verbindungsfihigkeit zu festen Massen
einzusehen, und es tragt sich zunächst, was, chemisch betrachtet, diese Tuife und
die ihrer Bildung vorausgegangenen Trachyte wohl sind.
Die Analyse lehrt nun, dass die Hauptbestandtheile der Trachyte sowohl
wie der TuEe Kieselsäure und Thouerde sind, und zwar enthalten
die ersteren zwischen 60 und 69 pCt. Kieselsäure
auf 12 bis 20 „ Thonerde,
die letzteren, die Tuße, zwischen 44 und 60 „ Kieselsäure
auf 10 bis 20 „ Thonerde. ,
Daneben enthalten beide Gesteinsmsssen innerhalb gewisser Grenzen wech-
selnde Mengen von Eisen und Manganoxyd, Kalk, Bittererde (Magnesia), Alkalien
(Kali und Natron) und Wasser. Der Gehalt an letzterem erreicht bei den Puzzo-
lauen und Trassen 3 bis 12 pCt., bei den Tracbyten selten iiber 4 pCt.
Es gehören also für's erste diese Gesteinsmassen zu jener Classe von Ver-
bindungen, aus denen der g-rösste Theil der Erdrinde besteht; es sind Silicate,
kieselsaure Salze, und zwar, dem zweiten Hauptbestandtheil nach, Thonerdesilicate.
Zum Verständniss des Folgenden ist es niithig, hier das Wichtigste über
die Verhältnisse der Kieselsäure und der Silicate einzuilechten.
Kieselsäure und Kohlensäure hat man sehr treEend die beiden Grossmächte
der Erde genannt. Ihre Verbindungen beherrschen den Erdball. So verschieden
diese beiden Säuren auch in ihren äusseren Eigenschaften sind, sie haben doch
das Wichtige gemeinsam, dass sie von Elementen stammen, die in ein und die-
selbe Gruppe gehören. Silieium sowohl wie KohlenstoE sind beide quadrivalente
roder qundriafiine Elemente, sie sind beide in verschiedenen sogenannten isomeren
Modiiicaüonen gekannt, sie verbinden sich beide mit Sauerstoff in denselben Ver-
hältnissen, beide nehmen 2 Atome Sauerstod auf, und geben so die Kieselsäure
und die Kohlensäure.
Beide Säuren sind von schwach saurem Charakter, beide sättigen sich mit
Basen zu Salzen ab, zu Silicaten und Csrbonaten, die zu den verbreitetsten auf
der Erde gehören, beide kommen in der Natur auch irn freien Zustande vor.
Allein die Kohlensäure ist unter gewöhnlichen Verhältnissen ein Gas, wel-
ches nur unter hohem Druck Biissig oder fest wird, die Kieselsäure ist unter allen
Umständen fest, und so flüchtig die eine, so feuerbeständig ist die andere; es
widersteht die Kieselsäure allen Versuchen, sie durch Hitze zu verdächtigen, nur
in den höchsten uns zu erzeugen möglichen Temperaturen gelingt es, sie zu
schmelzen. _
Sie siebt dann aus wie Glas, ist ungemein dicht und hurt, vollständig
amorph oder unkrystallinisch.