diesen Streifen steht aber nicht, wie „geübte Orientalisten" lesen wollten,
in Wiederholung der Name "Alläh" (vgl. Bock, Gesch. der liturg. Gew.
I, 57), sondern immer wiederkehrend in doppelter (divergirender) Rich-
tung einmal (es)-aultä(ne)l-'ä(lim) „der Suluin der Weise", das andere Mal
wg 0 ; (-: njä wa din), d. h.
U3 All J All ja U Näsir-ed-dunjä wa-d-din,
also gleichfalls der Name des unter Nr. 1 genannten Sultäns Näsir-ed-din
Muhammed. Die Abbildung bei Bock, I, Tat. X lässt nicht im ge-
ringsten den Charakter und Sinn der ohnedies am Originale schon gänz-
lich verderbten arabischen Inschriften erkennen.
7. Hinz, p. 60, Taf. XLVII, Fig. 3. -- (Ein mit Silberiäden gemu-
sterter blauer Damaststotf. Die Inschriften laufen in derselben Weise wie
bei der vorhergehenden Nummer in Zickzeckstreifeu. Bock gibt dieses
Gewebe gleichfalls in Farbendruck (I, Taf. VIII), aber auch hier findet
sich die Ungenauigkeit in der Wiedergabe der Legenden, die Herr Adrien
de Longperier vergebens zu einem bestimmten Spruche zu formuliren
versucht hatte (l. c. I, 53). In der That steht aber abwechselnd in einem
der Zickzecks nichts Anderes, als das muhammedanische Glaubens-
bekenntniss mit einem Bruchstück des 148. Verses der 3. Sure des Korans:
(n m5,. a1 Älll Yl m!
,Es ist kein Gott ausm- Alläh, alle Herrschaft ist bei Galt" und der Antimg
der Zueignung wie bei Nr. 1: „Unserem Herrn dem Sultdn dem König."
8. Hinz, p. 58, Taf. XXV. - Stoff in purpurrother Seide gewirkt
und mit phantastischen Musterungen in Gold. In den Bändern laufen
von rechts nach links und umgekehrt die Worte: Geil W-w (es)-sultä(n
el-me)lik d. h. ,der Sultän der König" und in der Mitte eines jeden
Bandes steht das gemeinschaftliche Wort Lsl d. i. flLw-ll „der Weise."
9. Hinz, p. 58, Taf. XXIV. - Stoß wie vorher, jedoch mit ver-
schiedenen Mustern. In den Bändern wechseln zweierlei Inschriften ab.
Von der einen vermag ich nur mehr das Wort All "Gag" mit Sicherheit
zu erkennen, die andere lautet so wie jene von Nr. 8, nur steht statt
des ü lik der erste Theil JA (e)l-mel des Wortes el-melik (der König).
10. Hinz, p. 59, Taf. XXVI. - Dunkelblauer Seidenstoff mit Muste-
rungen in Gold und grüner Seide. In den grossen blätterförmigen Ver-
zierungen stehen, so viel man nach der Photographie entnehmen kann,
die einzelnen Worte el-Qilim „der Weise", (e)l-'ä(dil?) „der Gerechte"
und in der Mitte von zwei Seiten zusammenlaufend: Sultä(n), also
SultäätluS.
Die Inscbriften der Stoffe 6--1O sind sämmtlich corrumpirt und
sicher nur zu ornamentalen Zwecken von muslimischen Vorbildern
unter willkürlicher Verstümmelung entlehnt.
St