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eine sehr achtbare Vorhlüte der zu hoher Vollendung bestimmten Kunst.
Die Formen der hauptsächlich in kirchlichen Gefissen bestehenden Arbei-
ten sind einfach, noch wenig ornanientirt und verbleiben in dieser Weise
bis zur Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts. Hieher gehört der Kelch
in Klosdorf und jener in Hammersdorf mit Inschriften in reiner Mönche-
majuskel, auch der kleinere der evangelischen Kirche in Heltau und der
von Michelsdorf tragen keinen andern Schmuck als diese Buchstaben.
Marktschelken besitzt ein sechsseitig prismatisches Ciborium mit geglie-
dertem Fuss und Deckel aus dieser frühern Periode; die zweite Hälfte
des vierzehnten Jahrhunderts zeigt demnach, übereinstimmend mit den
Schöpfungen der Baukunst, auch an den Gefassen noch romanische Form,
indem die oben stark geweitete Schale auf einem kurzen runden Fusse
ruht, eine anderorts zur Zeit dieses Styls allgemein vorkommende Gestalt.
Wie grcss die Thätigkeit der Siebenbürger Goldschmiede damals gewesen,
lehrt die auf uns gekommene Nachricht, dass Hermannstadt zu Ende des
Jahrhunderts in seiner Frauenkirche allein 21 Kelche bewahrte; auch
erscheint in Schässburg 1593 ein Nicclaus Anrifaber als Geschworner.
Unter den Kirchenschätzen werden Spangen, Borten und "geschmeidig"
Silber öfters angeliihrt; Das Munzwesen, worüber wir schon von 1158
Nachricht haben, stand immer in näherer Beziehung zu den Goldschmie-
den, 1317 wird angeordnet, aus der feinen Mark 4 H. zu schlagen; andere
Erwähnungen sind von 1428 und später, am bedeutendsten erscheint
Simon, cusor Florenorum auri um 1450, welcher von Job. Hunyad 1451
den Metallzehent von Körösbanya in Pacht hatte. Auch von Goldschmie-
den selbst ist reiche und ruhmvolle Kunde überliefert, die Kirchen waren
voll von ihren Erzeugnissen, wie 1442 die genannte Herrnannstädter
Kirche 51 Kelche, darunter einen von reinem Gold, 9 Monstranzen,
3 Crucifixe etc. besass; offenbar ist dieser Blüte auch zuzuschreiben, dass
der Woywode Elias von der Moldau 1433 die zollfreie Einfuhr verarbei-
teten Goldes und Silbers gestattete. Um diese Zeit arbeiten auch in der
Fremde, in Wien, ein Hans Siebenburg (1400-1425) und Thomas Sie-
benburg (1430-1441). Die spätere edlere Kelchform, welche bis zu
Anfang des sechszehnten Jahrhunderts herrschend auftritt, unterscheidet
sich am Becher wenig von der vorhergegangenen; Henkelkelche scheinen
hier nie in Gebrauch gewesen zu sein. Der Fuss wird zur meist sechs-
theiligen Rose, aus welcher sich rund oder polygon der Schaft erhebt.
Den Nodus schmücken Steine und Knöpfe, an der Cuppa bilden neben
Inschriften Ciselirungen, Filigran und seltene Gemmen die Decoration.
Salzburg besitzt einen besonders schönen dieser in mannigfachen Grössen
vorkommenden Kelche mit Email, ein wenig erhaltener Schmuck, wel-
cher mir nur noch an dem herrlichsten Werke der sächsischen Gold-
schmiedekunst bekannt ist, dem Heltauer Cruciüx. Dieses mustergiltige
Werk, in Silber getrieben und vergoldet, hat eine vierblätterige, den Kelch-