1565 bestellt der Woywode Alexander daselbst ein, dann an den Fürsten
Sigmund geschenktes Kreuz aus angeblich 40.000 Ducaten; überhaupt
häufen sich dergleichen Aufträge der ungarischen und fremden Fürsten.
Die ZunR trat der 1539 von der sächsischen Nation-Universität ange-
bahnten Unionder Zünfte bei und erhielt eine neue Regulation mit sorg-
lichen, doch bereits etwas engherzigen Einrichtungen. 1547 wird verordnet,
das Stadtwappen den bisherigen Marken beizufügen. Eine Art Consum-
vereines versorgte die Mitglieder mit allen nöthigen Stoffen.
Von dieser Zeit an ist ein Moment der Abnahme bemerkbar, welches
sich vorerst in den wiederholten Verhandlungen und Processen, Statuten-
anderungen (1559, 1561) und Zunftordnungen erweist. Bis 1576 führte
man kostspielige Rechtsstreite wegen der Aufnahme von Nichtdeutschen,
namentlich Ungarn, ein sprechendes Anzeichen, indem vorher wohl nicht
einmal Anlass zur Einmischung Fremder gewesen. Der Einfluss fremden
Marktes im Lande, verbunden mit Prohibitivmassregeln, waren zu Ende
des sechszehnten Jahrhunderts innere Ursachen des Verfalls, denen bald
aber auch Pest, Bürgerkrieg und religiöse Wirren sich unheilbringend
gesellten. Von da datiren häufige Auswanderungen aus den Städten, unter
den Zurnckgebliebenen aber Hader und innere Zerwürfnisse. Die Bera-
thungen, welche zur Verbesserung dieser Lage dienen sollen (1609),
führen zu vielfältigen Aenderuugen, doch zu keinem Resultate von Nutzen.
In diesem Jahrhundert werden Goldarbeiten schon selten, dafür verfer-
tigt man zahlreiche Messinggefässe; das Schönste sind die Becher, welchen
römische Münzen, „Moneten", eingefügt wurden. Der Hauptschaden ent-
stand durch die immer gewöhnlicher werdenden Tributgeschenke an die
Pforte, welche einerseits grundsätzlich schlecht gearbeitet wurden, ande-
rerseits auch durch die mangelhafte Ausfolge der Bezahlung materiell
das Gewerbe ruinirten. Gabriel Bathori plündert 1610-1613 Hermann-
stadt, Gabriel Bethlen fordert neue Auflagen ohne Entschädigung, da
kam es dahin, dass die Fürsten das Silber zu Bestellungen den verarm-
ten Goldschmieden mitbringen mussten. Uebrigens erhielt der Zufall
gerade aus der Spätzeit des Jahrhunderts eine sehr schöne Silberkanne,
von Peter Konrad aus Hermannstadt für den Königsrichter Valentin
Frank 1686 gefertigt; eine zweite, ebenfalls getrieben, von 1680. Erst
mit Beginn der österreichischen Herrschaft hörten die Silberarbeiten für
die fremden Fürsten auf, wovon bisher alle Bürgermeisterrechnungen voll
waren. 1702, 1709 wurden zwar Verbesserungen vorgenommen, die Erfolge
waren aber unerheblich, der zunehmende Verfall ungehindert. Das Hand-
werk verliert Ruf und Vertrauen, an den zahlreichen Silberfälschungen
sind vorzüglich Goldschmiede betheiligt. Namentlich vernichtete Wiener-
einfuhr die letzten Spuren des Guten, so dass 1759 die ZuuR von
Schässburg zu den Subsidien an Maria Thercsia nur 5 H. beitragen
konnte. 1819 schrieb der letzte Meister in das Zunftbuch: „Hiemit