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so Pfnor, Heidelberger Schloss in B, 15, d. h. Baukunst, Renaissance,
deutsch-niederländisch; andere, welche mehreren Abtheilungen der Samm-
lung angehören, die in sich ein Ganzes bilden, sind mit den betreffenden
Bezeichnungen den Hanptabtheilungen angefügt, so Statz, gothische Ent-
würfe, zu B. 34 -- 36. den Abtheilungen moderne Denkmäler, Brunnen,
e und Kircheneinreichlung.
Vorstehendes wird genügen, um ein Bild der beiden in Leipzig und
Weimar nrganisirten Sammlungen zu geben, und es würde mir erwünscht
sein, wenn eine Prüfung durch bewährte Fachmäner Veranlassung böte, auch
anderen Orten ähnliche Unternehmungen ins Leben zu nxfen, bei deren
Organisation es leicht sein wird, die an meinem System bemerkten Mängel
zu verbessern.
Dresden. Dr. A. v. Zahn.
Die Kunst der Siebenbürger Sachsen.
(Schluss) b
Die Kirche zu Deutsch-Pian mit geradem Schluss und Rundbugen-
arkaden steht an der Grenze des romanischen und gothischen Styles, des-
gleichen jene in Tövis, die Ruine Alsö-Arbo und die Bartholomäuskirche
in Kronstadt; mit Ende des 13. Jahrhunderts erst sind an diesem ver-
lorenen Posten Wandelungen zu bemerken, erst spät brandet die Fluth
des neuen Baustyls an diese entlegenen Stätten. „Was im Rheinlande
bei dem Beginne des 13. Jahrhunderts bereits eine vollendete Thatsache
war, in Oesterreich um 1230 zu überwiegen anfing, drang gegen Ende
desselben Jahrhunderts, vielleicht nicht ohne Vermittlung des nächsten
deutschen Landes, Oesterreichs, damals, als der erste Herrscher aus deut-
schem Stamme, der baierische Otto, auf den ungarischen Thron berufen
ward, auch nach Siebenbürgen und führte mit dem Denkmalbau die
Gnthik an die Stelle des Romanismns zu dauernderer Herrschaft." Der
Uebergangsstyl, welcher diesen Wechsel einleitete, währt aber selbst
geraume Zeit, wie z. B. die 1330 entstandene Kirche in Sächsisch-Regen
noch völlig dessen Gepräge trägt. Reichere Beispiele desselben sind die
gen. Kronstädter und die Abteikirche von Kerz.
Mit dieser Zähigkeit des Uebergangstyles hängt zusammen. dass
wir nur von einer Blüthe und einem Verfall, keiner Erstlingsperiode des
Spitzbogenstyls in Siebenbürgen sprechen können. Die Ausführung der
Kirchen erforderte auch hier, besonders bei wachsender Unruhe der
Zeiten, Jahrhunderte, so dass im 14. begonnene Werke im 16. zu Ende
gebracht wurden. Romanische Bauten, wie jene zu Agnethlen, erhielten
nun Umgestaltungen, andere Zubauten, wie der Karlsburger Dom. Im
15. Jahrhundert häuft sich die Zahl gothischer Stadt- und Landkirchen,
deren schönste Beispiele der Chor zu Mühlbach, die Hauptkirchen von