ist den Bestrebungen der k. Regierung ebenso freundlich entgegen-
gekommen, als die Stadtvertretung von Hallein.
Anders ist es mit der Schule im Grödener Thale in Tirol. Seit
Jahren verhält sich der Landesausschuss, die Iiandesvertretung von Tirol,
allen Bestrebungen der k. Regierung zur Förderung der Industrie Tirols
gegenüber passiv und abwehrend. Es wird der Landesregierung in Tirol
wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich direct mit der Gemeinde des
Grödener Thales zu verständigen. Da. sie nicht mit leeren Händen kommt,
so ist zu erwarten, dass ihre Bestrebungen von Erfolg begleitet sein
werden.
Böhmen ist dasjenige Kronlund, das Specialschulen, welche ihren
Sitz im Centrum der betreffenden Industriezweige haben, am meisten
bedarf. Heide. ist einer der Mittelpunkte für die Hausindustrie, der
Glasrafneure; Gsblonz für Quincaillerie. Die Schule in Haida soll,
ähnlich der Schule in Steinschönau, eine Zeichenschule werden; in Grub-
lonz wird ausser Zeichnen auch Chemie gelehrt werden. Für Gablonz
und Heide sind aus dem Staatsfonde nicht unbedeutende Mittel zur Ver-
fügung gestellt worden. Wir dürfen erwarten, dass die Behörden, welche
mit der Durchführung der Massregeln betraut sind, es an jener Energie
nicht werden fehlen lassen, welche rasche und dauernde Erfolge sichert.
Der Reichenberger Webereischule, die sich eines guten und verdienten
Rufes erfreut, wurden Mittel zum Ankauf von Maschinen zur Verfügung ge-
stellt. Die Industriezweige des Aschergebietes liegen unseren Bestrebungen
etwas ferner; mit besonderer Genugthuung verzeichnen wir die Unterstützung,
welche dem Centralausschusse des Bielitz-Binler Gewerbevereines zur
Sicherung des Bestandes der dortigen Webeschule und Erweiterung der-
selben durch Errichtung einer Zeichen- und Fortbildungsschule aus der
dem Handelsministerium für Förderung des gewerblichen Unterrichtes
zur Verfügung stehenden Dotation zugewendet wurde. Sie beträgt 200011.
Es sind ganz tüchtige und strebsame Männer in Bielitz-Biala, welche
sich die Förderung der Webeindustrie angelegen sein lassen. Fügen wir
noch hinzu, dass von Seite des Handelsministeriums aus dem ebenge-
nannten Fonde der Handelskammer zu Eger eine nicht unbedeutende Dota-
tion zur Anschaffung von Lehrmitteln für den Zeichenunterricht (für
Gypsgiisse des Museums) zur Verfügung gestellt und für Stipendien zum
Besuche der Kunstgewerbeschule des Museums, die ausschlieslich den
Kronländern zu Gute kommen, gestiftet werden, so kann man sich der
Ueberzeugung nicht verschliessen, dass es der österreichischen Regierung
mit Förderung der vaterländischen Kunstindustrie Ernst ist.
Auf einem ganz anderen Gebiete bewegt sich die schwarzeStif-
tung, deren Verwaltung die niederösterreichische Handelskammer über-
nommen hat. Dieselbe ist bekanntlich vom Hofrsthe Baron W. Schwarzw
Senborn begründet und kommt in diesem Jahre zum ersten Male in Ver-