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denden Metallstreifen sind mittelst harten Schmelzlothes an dem Kupfer-
körper befestigt. Die Farben, die angewendet erscheinen, sind blau in
vielen Nuancen, grün, gelb, roth, blauroth, violett und schwarz und ein
mehr oder weniger reines Weiss.
Diese Farben meist in sehr glücklicher Zusammenstellung machen,
im Vereine mit dem, wo es zu Tage tritt, stark vergoldeten Metall eine
überaus harmonische und wohlthuende Gesammtwirkung. lliezu hilft
noch eine schöne und gleichmässige Politur der Oberfläche, die sich
freilich nicht an allen Stücken intakt erhalten hat.
Diejenigen, bei denen sie in Europa (England) aufgefrischt worden
ist, sind meistens zu glänzend geschliffen, wodurch Reflexe entstehen,
die der ursprünglich feinen sammtartigen Farbenwirkung Eintrag thun
und ebenso ist dann auch die durch das Abschleifen nüthig gewordene
neue Vergoldung der Metalltheile meist zu grell und nicht im Einklange
mit den Schmelzfarben. Die Emailen sind immer opak und ihre che-
mische Zusammensetzung abnelt den in Europa angewendeten i"). In den
von Stanislas Julien herausgegebenen, aus dem 17. Jahrhundert stam-
menden kunsttechnischen Notizen Thien-kong-kai-wu wird die Her-
stellung von Zellen-Emailen (Ou-tsai, wörtlich 5 Farben) auf folgende
Weise beschrieben: „Die erste Operation besteht darin, auf der Aussen-
seite des aus meist ziemlich dünnem Kupferblech gebildeten Gefasses die
Zeichnung der Ornamente, die man darauf in Email anbringen will, mit
einer Nadel einzuritzen. Dann nimmt man dünne platte Kupferlädcn
und biegt sie in der Weise, dass sie genau den Contouren der Ornamente
entsprechen. Man legt dann diese Stücke mit der hohen Kante auf den
kupfernen Körper, und befestigt sie einzelnweise darauf mit dem Safte einer
gewissen Pllanze (vielleicht dem Absude von Quittenkernen oder drgl.),
oder mittelst eines geschmolzenen Harzes. Dann bringt man so genau
als möglich an die Berührungsstellen der platten Kupferfadcn und des
Grundkörpers Feilspäne von Silberloth. Wenn diese vorbereitende Arbeit
beendet ist, gibt man das Ganze in ein Behältniss von Blech, das mit
einem Deckel versehen ist, und setzt dieses in einen Ofen, der aus einem
mit Holzkohlen angefüllten Thunrecipienten besteht und so gebaut ist,
dass das Blechbeliältniss vollständig von den Kohlen bedeckt wird.
Mittelst eines daran angebrachten Blasebalges kann man die Glut auf die
nöthige Temperarurhöhe bringen. Wenn man annehmen kann, dass die
Hitze das Löthmetall überail glcichmässig zum Schmelzen gebracht hat,
nimmt man das Stück mit dem Blechkasten aus dem Feuer und kann
nun mit dem Emailliren beginnen. Zu diesem Behufe muss man Email-
") Die chemische: Amxlyue einer violetten Emülmusse ergab folgendes Resultat:
Riuelorde 2875, Blei 45, Zinnoxyd Spuren, Alumiu 473, Maugauoxyd 8, Eisenoxydul 175,
Asche 0'563, Kupferoxyd Spuren, Soda und Pottuche 11 (znummen 9979) auf 100 Theilo.
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