fest und klingend, es würde unmöglich sein, ihn zu Waaren zu verar-
beiten. Er würde auch im stärksten Feuer gebrannt noch porös bleiben.
Flussmittel enthaltender oder mit ihm versetzter Thon gestattet ein-
mal ein verliisslicheres Formen und eine Beibehaltung der Form nach
dem Trocknen, ohne zu stark zu schwinden und dadurch zu reissen, und
er gestattet zweitens beim Erhitzen je nach der angewandten Temperatur
zweierlei Massen zu erhalten:
1. Bei massiger Rothgluth: feste, klingende, aber immer noch po-
röse, in denen die Flussmittel eben nur eine Art losen Kitt für die reine
Thonerde bilden, ohne den sie leicht zerhröckeln würden, der aber noch
nicht hindert, dass die Masse weich und zerbrechlich, für Flüssigkeiten
durchlässig ist.
2. Bei heftiger und andauernder, bis zur Weissgluth gesteigerter
Temperatur durch das bis zum Weichwerden oder wirklichen Schmelzen
erhitzte Flussmittel durchscheinende Massen, in denen die Poren völlig
zugeschmolzen sind, die darum so widerstandsfähig und so hart sind,
dass sie am Stahl Funken geben und natürlich völlig undurchdringlich
für Flüssigkeiten sind.
Diese Art Masse oder die daraus gefertigten Waaren sind also ge-
wissermassen mit einem Glase innig verschmolzene Thonwaaren. Ein
solches Glas kann man überdies den Waaren beider Kategorien noch
oberdächlich aufschmelzen; den porösen, damit sie vor dem Durchlassen
der Flüssigkeiten geschützt sind und glatt und rein erhalten bleiben, den
nicht porösen nur aus diesem letzteren Grunde.
Solche Glasüberzüge sind die Glasuren.
Sie bilden auf den porösen Waaren nur eine dünne, mit ihrer Unter-
lage nicht eigentlich vcrschmolzene oder von ihr gewissermassen che-
misch gebundene Schichte, haben andere Ausdehuungscoäfiicienten wie
diese und sind darum dem Reissen und Springen leicht unterworfen.
Es sind bei den porösen Waaren in den bei weiten zahlreichsten
Fällen Bleisilicate, Bleigläser; sie können bei verhältnissmässig niederer
Temperatur aufgebracht werden und lassen darum grosse Wohlfeilheit
der Waare zu.
Die Glasuren der nicht porösen Waaren sind innig mit der Masse
selbst verschmolzen und zwar bei einer Temperatur, bei der die Masse
selbst weich wird, während die Glasur völlig schmilzt, so dass darum
eine wahrnehmbare Grenze zwischen Masse und Glasur verschwindet,
während sie bei den porösen Gcschirren leicht ersichtlich ist.
Solche Glasuren sind auch nie Bleigläser, sondern schwer schmelz-
bare Doppelsilicate von Alkalien und alkalischen Erden.
Unter ihnen, den Glasuren selbst, sind zu unterscheiden:
1. Erdglasuren. Metalloxydfreie, durchsichtige Gläser, aus Kiesel-
säure, Thonerde, Kalk und Alkalien bestehend.