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eine Aufgabe, die keineswegs ganz leicht zu lösen ist und der oft viele
missrathene Proben vorausgehen.
Schmilzt die Glasur früher als die Masse gehörig erweicht, so erhält
man ein weisses, nicht durchscheinendes Porcellan, welches von gelun-
gener Wsare sehr unvortheilhaR ahsticht; ist dagegen die Glasur zu
strengiiüssig, so verschmilzt sie nicht völlig mit der Masse und bildet
einen Ueberzng, der sehr dem Rissigwerden unterworfen ist, weil sie
dann eine von der Masse verschiedene Ausdehnungsfahigkeit hat, wenn
sie verschiedenen Temperaturen ausgesetzt wird.
Diese Differenz der Ausdehnungsfahigkeit zwischen Masse und
Glasur ist es überhaupt, die bei allen porösen Thonwaaren, der Fayence
und den gewöhnlichen Töpferwaaren, so sehr das Reissen und Abblättern
bedingt, was bei gutem Porcellan gar nicht vorkommen kann.
Die Glasur des Porcellans ist auch nie ein Bleiglas, wie die der
Fayence, welches viel zu leicht schmelzbar wäre, sondern ist ein Doppel-
silicat von Alkalien und alkalischen Erden, und ähnelt in seiner Zu-
sammensetzung am meisten unseren gewöhnlichen zu Gefässen verarbei-
teten Glasmassen.
Sie wird hergestellt entweder aus Quarz und Feldspath oder einem
an sich quarzigen Feldspath, und heisst dann auch "Feldspathglasur",
sie ist dann ein Alkali-Thonerdesiiicat; oder sie ist ein Alkali-Kalksilicat,
eine Kalkglasur, die_14 bis 2055 Kalk enthält.
Ganz ähnlich wie bei der F ayence und dem Porcellan, den feinsten
Sorten der beiden Clnssen von Thonwaaren, den porösen und den halb-
geschmolzenen, ist das Verhältniss von Massa und Glasur bei den anderen
ordinäreren Sorten. _
Unser gewöhnliches poröses Töpfergeschirr wird gewöhnlich schon
im lufttrockenen Zustande glasirt, d. h. nachdem es geformt und ge-
trocknet ist, wird es durch einen Schlamm der Glasurmaterialien gezogen
oder damit ausgespült, wieder getrocknet und dann im Töpferofen ge-
brannt. Feinere Waaren werden indess vor dem Auftragen der Glasur
verglüht, eine Operation, die bei F ayence und Porcellan unvermeidlich ist.
Die Glasur der Tüpferwaare ist noch durchgängig eine Bleiglasur,
die meist nur aus gemahlener Bleigätte (Bleioxyd) und Sand (Kiesel-
säure) besteht.
Es ist hier vielleicht der Ort, einige Worte über die oft betonte Schädlichkeit der
Bleiglnsnren unserer Töpfergesehirre einzußechten, die von Zeit zu Zeit erneuerte Klagen
gegen unsere Töpfer herverriefen, die sie veranlassen sollen, bleifreie Glasuren zu ver-
wenden.
Erhitzt man Bleigllitte und Sand, so entsteht ein sehr leicht schmelzbares kissel-
saures Bleioxyd.
Diese Verbindung-haftet, glasirt und brennt man die Waare bei einer vsrhiltniss-
miissig niederen Temperatur, ziemlich lose nur an derselben, wird leicht rissig, blättsrig,
und was die Hauptsache ist, löst sich nicht unbetrhlchtlich in, selbst schwachen Säuren,
wie Essigsäure, Milchsiiure n. dgl., kurz solchen, mit denen man in der Küche es zumeist
zu thun hat.