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(Neu ausgestellte Gegenstände.) Chinesische Emails, Eigenthum des Herrn
Bontoux; Porzellangefasse und Gemalde aus dem Atelier des Porzellanmalers Thail-
m eyer in München; sogenannter Hermes logios, antik, in Kärnten gefunden; Bronzestatue
(ietzt in der Ambrascr-Sammlung), Gypsabguss der Akademie der bildenden Künste; gothi-
sche Monstranz aus dem XV. Jahrhundert, Eigenthum Sr. k. Hoheit Erzherzog Albrecht;
chinesischer Schmuck, Eigenthum der Frau ljlelene Meyer.
Vase (Tafelaufsatz) in Wachs modelhrltl vonlil BildhaFuerbTassarE atis Fltkreni;
Thüre im Style Louis XV. vom Bildhauer Sc ont aler' ro en von ino eum- or -
Teppichen, ausgestellt von L. Koreff; Schreibzeug mif Bronzeverzierung vom Herrn
Hagemeier, Bronzefabrikanten; mehrere altere Holzschnitzarbeiten; Gypsabguss des so-
genannten betenden Knaben, Original im Berliner Museum, der Parze von Karstens u.n. m.
Die Ausstellung der zeichnenden reproducirenden Künste wurde um einige interessante
Blätter aus dem Besitze des steiermarkischen Landesarchives und des Professors L. Jacoby
vermehrt.
(Die Weltausstellung und die Schulferien.) Se. Excellenz der
Minister für Cultus und Unterricht hat sich nicht bestimmt gefunden, auf
den Antrag der WeltausstellungeCommission, dass für sämmtliche Schulen
Wiens der Unterricht im Schuljahre 1872173 mit dem 15. September t872
beginne und am 15. Juni 1863 schlicsse, einzugehen. Für diesen Entschluss
war die Erwägung massgebend, dass die Aufgabe. des Unterrichtes so
wenig als möglich durch die Ausstellung beirrt werden soll und dass die
Zulassung einer Ferienzeit von 3'], Monaten im Jahre 1873 in pädago-
gischer Hinsicht gewichtige Nachtheile zur unvermeidlichen Folge haben
würde. Anderseits ist der Zeitraum, um welchen das Schuljahr i87zf73
abgekürzt werden soll, zu gering, als dass dadurch den Eltern in Bezug
auf ihre in Folge der Weltausstellung erhöhten Auslagen für den Unter-
halt und die Verpflegung ihrer Söhne eine erhebliche Erleichterung er-
wachsen könnte.
(Quellensohnften für Kunstgeschichte.) Von den mit Unter-
stützung des österreichischen Unterrichtsministeriums herausgegebenen
vQuellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters
und der Renaissanceu erscheint demnächst der dritte Band, enthaltend
die i-Briefe, Tagebücher und Reime Albrecht Dürerka her-
ausgegeben von Dr. Mor. T hausing; der Druck des vierten Bandes,
enthaltend den Heraclius nde coloribus et artibus Roinanorumu,
mit Uebersetzung und Noten von A. ll g, ist bereits in Angritf genom-
men. Diesen schliessen sich an; die deutschen Malerbllcher des Mittelalters,
Condivl's Leben des M. Angele und des Theophilus Schedula.
Qiittel um Gy-ps 118.11 zu. machen.) Nach nLes Mondcsß genügt es, 2-4 Per-
cent Eibischtvurzel fein gepulvert mit Gyps tüchtig zu vermischen, um das Festwerden
zu verzögern, das dann erst nach einer Stunde eintritt Der so praparirte Gyps kann
nach dem Trockenwerden gesägt, gefeilt oder gedrechselt werden, und dient zur An-
tertigung von Dominospielen, Würfeln, Schmucksachen und Tabakdosen. Steigert man
das Verhältnis: der Eibischwurzel bis auf 8 Percent, so wird das Festwerden noch
mehr verzögert, dagegen aber die Härte der Masse erh6ht._ Die Composition kann in
noch weichem Zustande auf einer weichen Platte mittelst einer Rolle gewalzt werden
und gibt sehr dünne Blättchen, die nach dem Trocknen leicht loszulbsen sind und durch
Poliren ausgebessert oder verfeinert werden können. Wenn man in diese Mischung
mineralische oder andere Farben einmengt und sie entsprechend knetet, so kennen schone
Marmorelmitationen angefertigt werden. Der Gyps kann nach dem Trockenwerden bemalt
und selbst durch Polirung und Lackirung wasserdicht gemacht werden. Er ist daher ein
vortrelfliches, zu manniglacher Verwendung geeignetes Product.