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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VII (1872 / 84)

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Der Unterricht in dieser Fachschule bezweckt, den Zöglingen zunächst 
durch das Studium der besten Meisterwerke der antiken Kunst und nach 
dem lebenden Modelle die plastische Darstellung der menschlichen, Thier- 
und Ornamentformen zu verschaffen, ihren Schönheitssinn zu pflegen und 
die Fertigkeit in der Modellirung figuraler und ornamentaler Gegenstände 
auszubilden. Es wird den Züglingen Gelegenheit gegeben, sich in den 
verschiedenen plastischen Vortragsweisen zu üben. 
X 
3. Fachschule für das Zeichnen und Malen figuraler Gegen- 
Stände. 
9'. 9. 
Diese Fachschule hat das Zeichnen und Malen nach Vorbildern und 
der Natur zum Gegenstande, soweit es als Vorbildung zur kunstgemässen 
Darstellung tiguralischer Objecte auf dem Felde der Kunstindustrie nöthig 
ist. Der Unterricht in derselben bezweckt einerseits durch Studien nach 
den besten Meisterwerken der Antike und nach dem lebenden Modelle den 
Zöglingen die Kenntniss der menschlichen Formen anzueignen, ihren 
Schönheitssinn zu pflegen und die Fertigkeit im richtigen und sicheren 
Zeichnen von Figuren nach dem Runden auszubilden. 
Weiter soll dieser Unterricht auch dazu dienen, den Zöglingen an 
den vorzüglichsten Mustern des Kunstgewerbes und der rein decorativen 
Kunst die Verwendung der menschlichen Figur als Ornament "zu zeigen 
und sie zu lehren, die in ihr Fach einschlägigen Vorbilder entsprechend 
nachzuzeichnen und in Farbe darzustellen. 
An dem Unterrichte in dieser Fachschule sind jene theilzunehmen 
berufen, welche, was wohl bei fast allen Kunstgewerben stattfinden kann 
und insbesondere in der decorativen Kunst der Fall ist, bei der Ausführung 
der in ihr Fach einschlägigen Arbeiten die Kenntniss des Zeichnens oder 
Malens der menschlichen Figur benöthigen. Die Zöglinge dieser Fach- 
schule haben die Vorträge über architektonische Styllehre, über Anatomie, 
Farbenlehre und Farbenchemie und Perspective zu hören. 
Specielle Vorbedingung für die Aufnahme in diese Fachschule ist 
ausser dem im  14 ausgesprochenen eine ausgebildete Fertigkeit im 
Copiren von tiguralen Zeichnungen und einige Uebung im Zeichnen nach 
dem Runden, und wenn der Aufzunehmende nicht aus der Vorbereitungs- 
schule hervorgegangen ist, der Nachweis über die Kenntniss der Proiec- 
tions-, Perspectiv- und Schattenlehre. 
4. Fachschule für Thier-, Blumen- und Ornamentalmalerei. 
Q. io. 
Diese Fachschule hat die ornamentale Flächendecoration zum Gegen- 
stande. 
In derselben wird das Malen von Blumen und Thieren nach der 
Natur, von Ornamenten nach Vorbildern, ferner das Zeichnen von ein-
	        
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