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t Mit der Ausstellung von Planen und Ansichten soll gezeigt werden, wie sich alle
mal Wien, diese Vormauer der deutschen Cultur, diser mächtige Mittelpunkt des üstu-
reichxichen Staates, immer mehr vergrosserte, bis es durch sein ununterbrochenes An-
wachsen und Gedeihen zur Bedeutung einer europäischen Grossstadt gelangt ist.
Die Einbeziehung der übrigen historischen Denkrnale und Erinnerungen in die Aus-
stellung soll einen Einblick in das Culturleben Wiens gewähren, die Liebe und das ln-
teresse an dessen durch Bürgersinn und Vsterlandsliebe reicher Vergangenheit fordern
und die Erinnerung an jene Männer, welche Wien zu Stolz und Zierde gereichten, neu
beleben.
Wenn dieser Zweck aber auch erreicht und die Ausstellung so vollständig und
reichhaltig wie möglich werden soll, bedarf sie einer vielseitigen, aus einem regen Ge-
meinsinn hervorgehenden Unterstützung und Förderung.
Einen reicheiYStotT werden wohl die öffentlichen und Privatsammlungen bieten.
Mancher werthvolle Gegenstand wird sich aber noch als theures Erbe der Vorfahren im
Familienbesitze vorfinden.
vertrauensvoll wendet sich daher der Gemeinderath nicht nur an die Besitzer und
Vorstände Oifentlichcr Sammlungen. sondern auch an Privat-Institute und Private inner-
und ausserhalb YViens zur Einsendung von Gegenständen, welche sich zur Aufnahme in
eine der vorerwahnten Abtheilungen eignen.
. Zur Genugthuung und Beruhigung der Einsender werden die ihnen gehörigen Ob-
iecte unter dem Namen des Eigenthumers ausgestellt, und für die unversehrte Erhaltung
und unbedingte Sicherheit der eingesandten Gegenstände die umfassendsten Vorkehrungen
getroifen werden.
Die Einsendung, Auspackung und Aufstellung der Gegenstände, sowie die Ruck-
sendung der ausgestellten Gegenstände geschieht auf Kosten der Gemeinde.
v Ueber die sammtlichen in der Ausstellung vorhandenen Gegenstände wird ein er-
lauternder Katalog ausgegeben werden.
Mündliche und schriftliche Anmeldungen von zur Ausstellung bestimmten Gegen-
ständen werden in der Zeit vom r. Juli bis Ende December 1872 entgegengenommen.
Auskünfte in Angelegenheit der Ausstellung werden im Locale des Stadtarchives im Rath-
hause (Stadt, Wipplingerstrasse 8, l. Stock) ertheilt.
' Die Einsendung der angemeldeten Gegenstände, insoferne dieselbe nicht gleichzeitig
mit der Anmeldung erfolgt. hat vom l. März bis Ende April 1873 zu geschehen.
- Gegenstände. welche die Ausstellungs- Commission zur Aufnahme nicht geeignet
erkennt, werden noch vor der Eröllhung der Ausstellung zurückgestellt werden.
Die Ausstellung wird am l. Juni x873 eröiTnet und Ende September 1873 geschlossen.
Das Zurückziehen von ausgestellten Gegenständen vor Schluss der Ausstellung kann
nur dann stattfinden, wenn sich der Aussteller dies sogleich bei der Anmeldung des
Gegenstandes vorbehalten hat.
Verkautiiche Gegenstände werden sowohl im Kataloge, als auch im Ausstellunge-
orte als solche bezeichnet.
Die Namen der Aussteller gelangen von Zeit zu Zeit zur Verolfentlichung.
_.Ä Anmeldungen, Einsendungen und sonstige Zuschriften sind
' v-AnIdenÄGemeinderath der Stadt Wien in'_Angelegenheit der historischen
s . . Ausstellung
- ' " ' l ' (Stadt. Wipplingerstrasse 8')"
a
_ Knsmzms Mrr-msmuncan.
' (N01! 111538141100 Gegenstmde.) Goldener Uhrenhälter, 18. Juhrh., Eigenthum
des Herrn Drzewiezki; - Silbenasse, zwei Kannen und Zuckergefiss, Eigenthum der
Frau Baronin v. Edelspacher in Gyorok: - St. Jacob, Elfenbeinscuiptur des 15.-16.
Jahrh., spanischen Ursprungs, Privateigenthum; - geätzte Steinplatte, Anfang des 17.1111!!!"
Eigenthum des Museums; - mehrere Holzschnitzereien und Gewebe; - ein Bierservice
im Renaisiancestyl grsvirt, eine Garnitur (Vasen. Kartenschale, etc.) in Bronze geflset,
iuläitellt von Herrn Ullrlch in Wien; - Rose, in Eisen getrieben von Anton Wllter
in ien; - Elfenbeinschnitzereien (Todtenkdpfe) von Zahnarzt 5Dr. Lernpnrt in Buka-
rest; - Suite von Bronze- und Meelinggegenstinden von J. Michieli in Venedig.