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des Zeughauses) kaum über 80 Gattungen zu unterscheiden im Stande sein. Von diesen
sind natürlich die Schusswatfen die zahlreichsten, sie stehen obenan mit einer Anzahl von
beiläufig 854,8. Dann kommen jene zu Hieb und Stich (die ältesten Pilten bis zu den
jüngsten Nationalgardesäheln) mit 7700, endlich die Schutzstücke mit 5083. Aller übrige
Bestand von höchstens 7000 geht auf Zugehöriges Gerath oder Watfentheil.
Nun ist auf die sehr nahe JiegendeFrage zu antworten: ln welcher Waifengattung
sind die grössten Bestände - und weiterhin: wie folgen sich diae Bestande nach ab-
wärts! _Wir werden in der Beantwortung. dießattungen nicht scheiden. Obenan stehen
die Pistolen mit der Zahl 4333 (1 mit Bock, d. i. Doppelschloss), dann folgen die Lunten-
schloss-,_ Radscblossbüchsen u. s. w., Musketcn, Karabiner mit 3845; Pulverhomer
(-Flaschen, Zündbüchsen etc.) 3560, zum Theil mit schöner Beineinlage und. gravirten
Zeichnungen; Helmparten 2779; Helme, Piltelhauben, Czisaken etc. 2577; Kürasse (richtig
Brustharnische) viele mit den Gamsbnuchen von des 15. Jahrhunderts Ende, 1086; ein-
fachere ,Lanze_n 1816; Säbel 1785. Das sind die, wie wohl zu merken, gar nicht wissen-
schaftlich auseinandergeltaltenen Bestände über die Nummernznhl 1000 (wohinein wohl auch
die ungezählten Fussangeln in Kisten rangiren). Darunter halten sich: die Radschloss-
spanner 624; Schwerter (einhändig) 428, Doppelhaken (Schiessgewehre) 370, Bajonnete
316 (Steck- und, Uebergangsbajonnete, Haubajonnete), Handschuhe (Eisem) 229, Morgen-
sternc 181, Rüstungen (Ganzharnische von Helm, Brustharnisch, Taschen etc., dacunter
5 Knabenharnische) 143, mit offenem oder geschlossenem Helm, mit den Harnisch-Bauch-
formen, mit Rippungen, Krelistheilcn, getriebenern Zierath, mit Rüsthaken u. s. w., allerlei
kunsthistorischen Wechsel bietend; Gewehrgabelni38, Panzerhemdärmel 128, Lanzen!
spitzen 118, Pistolenhalfter 114, Schilde 111 (Tartschen, Schwebescheiben und z hölzerne
Renntartschen.) -_ Nun folgen die Bestände unter too Nummern. Da sind Gittertartschen
(Schilde mit Gitterbeschlag) 94; Degen (scheidenlos) 71, Beiderhander (Schwerter) 67,
ganze Trophäen (allerlei Gewalifen verbindend) 57, Patronzieher 51, Cousen (Art l.anzen-
messer) 50, Ladzeuge 24, Panzerhemden ohne Aermel 23, Knegspfeifen 21, Trommeln
13, Pferdstirnbjatter 11, Panzerhemden mit Aenneln 6 u. s. w.
Das erste Stockwerk enthält 5872 Nummern. Es sind dies ganz vorne 3 Orgeln
(Schiessläufe), 14 Fussangeln (Vierspitznägel, gegen die Reiterei auszuwerfen), 1 Kanone
von 1758 (394 Centner) mit Lad- und Raumzeug, 5 Lafetten, 2 spanische Reiter (Stangen
mit kleinen Lanzen schräg eingesteckt), z Steinltugeln, 3 Trommeln, 16 Sturtnnigel.(Brand-
haken), 6 Mörser, 1 Stuckwinde, 2 Flaschenznge, 1 grosse Schnellwage mit Grnndl, 1
grosse Stuckwage mit Zugehör, 364 Doppelhaken (theils noch mit Lunten-, theils mit
Radschloss, einzelne mit beiden versehen, auf die Mauerbrüstung zu legen, für Eisen-
oder Bleikugeln, auch Hakbussen genannt, fmnzösisch haquebuse), 35 ganze Rüstungen
(sogenannte geharnischte Männer), 367 Helme der verschiedensten Form, 368 Kürasse,
richtiger Brustharnische, rnit mehr oder weniger Zugehör (Fusstaschen, Rückblatt u. s. w.),
157 Panzerhemden, So Eisenhandschuhe, 23 Schilde (Tanschen), 87 Hellebarden, 7 Cousen
(lanzenartige Stichwalfcn mit breiter Klinge, ähnlich dem Brechmesser, Kriegssense, Glafe),
1_5 Piken, 37 Morgensterne, 60 Schweinsfedern und Schweinsspiesse, 5 Spitzhammer, 28
Schwerter, Säbel, 43 Baionnete, 1934 Schiessgewehre ausser den Doppelhaken (vorwiegend
mit Luntenschloss, nämlich 1306 Stück, auch Doppelschloss, dann 2 Trombons), 601
Pistolen, 999 Pulverhörner, 611 Radschlossspanner, 12 Gewehrgabeln u. A. - Es ist also
dieses Stockwerk hauptsächlich das der ersten Pulverschusswerke; zugleich wird es in
Betreff der Ganzrüstungen nur noch vom II. Stockwerk übertroffen.
Das zweite Stockwerk enthält 6261 Nummern. Darunter 40 Ganzrüstungen, 1058
Helme, Pikelhauben, Morian etc., 1094 Brustharnische, 5 Panzerhemden, 71 Handschuhe,
27 Schilde, 2 höchst seltene Hnlzschilde, gemalt (t Schwebescheibe, inmitten aufzustecken),
1 Rossatirn, ßrHellebarden, 2 Cousen, Piken, 6 Morgensterne, 2 Schweinsspiesse, 83
Schwerter und Sabelf dann vieischneidige Panzerstecher, türkische Säbel') (7 sogenannte
Zweihander oder Beiderhänder), 2 Bajonnete, nur 6 Dnppelhnkcn, 76 andere Schiessge-
wehre (Radschloss vorwiegend, 1 mit Doppelschloss, Auswahlsammlung rückwärts), da-
gegen 1993 Radschlosspistnlen (1 mit Doppelradschloss, sog. Bock), 1545 Pulverhörner,
4 Trommeln, 8 Patrontaschen u. A. Es ist dieses also das Stockwerk des Kleinschiess-
gewehres, welches auch mit besonderer Zierlichkeit in den Beineinlagen (Ornament,
menschliche und thierische Figur, Wappen) und mit Fabriltsnamen auftritt; dazu impo-
niren noch die Bestände von Brustharnisch und Helm in allen Formen.
') Alsßürkische Trophäen aus der Schlacht bei Femitz pßegen genannt zuwerden:
Vieles Geschütl, Fahnen, Heerpauken, silberne und vergoldete Brustharnische, iuwelen-
besetzte Dßmascenersäbel und Dolche, kostbare Shuwls, reichgeschirrte arabische Pferde,
nebst vielem Gold- und Silbergeräth und einer grossen Menge Waßen, endlich sechs
Elephanteu, welche nachmals auf dem Schlossberg roboteten. Noch 1356 befanden sich
im Zeughause mehrere türkische Wutfen u. zw. mitunter reichverzierte.