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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1886 / 2)

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deren Verzeichniss heute bereits die Zahl Tausend erreicht hat, wurden 
die Vorbilder für die Zeichenschulen, sowohl derjenigen Oesterreichs wie 
zahlloser anderer in der weiten Welt. Weniger Bedeutung hatte das gal- 
vanoplastische Atelier oder die Photographien des Museums, obwohl auch 
diese sich Freunde erwarben und nicht ohne Nachwirkung blieben. Bald 
gesellten sich zu ihnen weitere literarisch-artistische Publicationen, deren 
wir heute von solchen Werken, die direct oder indirect aus dem Museum 
hervorgingen, eine stattliche Reihe zählen. (Schluss folgt.) 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
(Ausstellungen) Die Weihnachts-Au ss tellu ng wurde Sonntag 
den 10. Januar Mittags 1 Uhr geschlossen. Zu der in den Frühlings- 
monaten stattfindenden Ausstellung weiblicher Handarbeiten aus 
Oesterreich, welche die Arbeiten der Spitzen- und Stickereischulen, der 
Etablissements und Berufsstickerinnen, der Hausindustrie, sowie Damen- 
arbeiten gleichmäßig umfassen wird, haben die Vorarbeiten und Anmel- 
dungen begonnen und nehmen ihren Fortgang. Um der Raumeintheilung 
willen ist es wünschenswerth, dass die etwaigen Anmeldungen baldmög- 
lichst gemacht werden. Programme dieser Ausstellung sind beim Portier 
des Museums oder auf schriftliche Mittheilung durch die Direction des 
Museums unentgeltlich zu erhalten. 
(Geschenke 8.11 (185 Museum.) Von den Erzeugnissen bosnisch- 
herzegowinischer Kunstindustrie, die auf der jüngst stattgehabten unga- 
rischen Landesausstellung einen stattlichen Raum füllten, wurde eine 
Collection vom k. k. Reichs-Finanzministerium erworben und den hiebei 
interessirten Instituten beider Reichshälften zum Geschenke gemacht. Die 
für Wien bestimmte Partie wurde an das Oesterr. Museum dirigirt, 
welchem von Seiten Sr. Excell. des Herrn Reichs-Finanzministers das 
Recht eingeräumt ward, aus der großen Masse jene Stücke auszuwählen, 
deren Erwerbung für die Sammlungen der Anstalt wünschenswerth schien. 
Die Anzahl der hiedurch zugewachsenen Objecte beläuft sich auf hundert, 
die sich auf verschiedene Gruppen vertheilen. - Die textile Sammlung 
wurde urn eine Anzahl von Stickereien bereichert, die in verschiedener 
Plattstich-Technik in bunter Seide und reichlicher Anwendung von Gold- 
und Silberfäden auf Dünnstotf ausgeführt sind und meist jene stylisirten 
vegetabilischen Ornamente in Form von Blättern, Palmetten oder Sträuß- 
chen aufweisen, denen wir überall begegnen, wo slavisches und tür- 
kisches Wesen in nähere Berührung gekommen war. Eine andere, 
ebenso beliebte Art der Verzierung ist die geometrische Musterung, in 
Schachbrett-, Rauten- oder Zickzackformen; auch diese ist mehrfach 
vertreten, ebenso der eigenthümliche Schmuck muhamedanischer Schrift- 
zeichen. Von Erzeugnissen eines anderen hochwichtigen Zweiges süd- 
slavischer Hausindustrie: den in Knüpf- oder Gobelin-Technik ausge- 
führten Teppichen, wurden sämmtliche in der Collection enthaltenen 
Stücke übernommen. -- Die keramische Abtheilung erwarb eine Anzahl 
grün glasirter Thonkrüge - nach ihrer vorzüglichsten Productionsstätte
	        
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