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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1886 / 3)

persische (Parsi) baring und das sind insgesammt nasalirte Formen aus 
der Wurzel baredsch, welche schon in den heiligen Büchern des Zo- 
roaster, also im Zendavesta, vorkommt. 
Auf die Zendwurzel baredsch, welcher das sanskritische bhrädsch 
(wglänzen, schön seinu) entspricht, geht aber auch die Wortbedeutung 
von Bronze zurück. Und das davon gebildete Beiwort paröberedschya, d.h. 
"mit Kupfer versetztu, wird im Zendavesta geradezu vom Zinn 
gebraucht, womit also auch thatsächlich die Bronze bezeichnet ist. 
Gehen wir auf diesem etymologischen Wege noch einen Schritt 
weiter, indem wir die einzelnen Substanzen der Metallcomposition in's 
Auge fassen, so zeigt sich da, wie bei dem Worte Bronze, dass es eine 
Reihe wohlbekannter Benennungen gibt, welche nicht allein in die wissen- 
schaftliche Terminologie übergegangen, sondern zum Theil sogar voll- 
ständig auch in das europäische Sprachgut aufgenommen worden sind, 
ohne dass die Erklärung ihres Ursprungs gelungen wäre. 
Ich begnüge mich, die schlagendsten Beispiele vorzuführen und 
nenne vor Allem das Zink. Dieses Metall dient bekanntlich nur neben- 
sächlich in der Legirung mit Kupfer zur Erzeugung der Bronze, die 
eigentlich eine Mischung von Kupfer und Zinn ist. Durch die alleinige 
Vermischung des Zinkes mit Kupfer entsteht hingegen das sog. Gelb- 
kupfe r, das heißt: das Messing, wenn die Legirung eine größere 
Menge Zink enthält, und das Tombak, wenn kleinere Antheile des- 
selben dem Kupfer beigemischt sind. 
Nun spielte das Gelbkupfer in der Kunstindustrie des Orients eine 
große Rolle, ja ich kann behaupten, eine bedeutend größere Rolle, als 
die eigentliche Bronze, wofür allein schon der Umstand sprechen würde, 
dass die ursprüngliche Bezeichnung für Bronze, birindsch, nach und 
nach auf alles Gelbkupfer übertragen wurde. 
Dies vorausgeschickt, finden wir, urn auf die das Zink betreffenden 
metallurgischen Terminologien zu kommen, insbesondere drei, welche 
uns auch im Deutschen geläufig geworden sind: Galmei, Spiauter 
und das für grunddeutsch angesehene Wort Zink selbst. 
2. Galmei (nach älterer Schreibweise Kalmei), d. i. kohlensaures 
und kieselsaures Zinkoxyd. Man hat dies Wort bereits richtig mit dem 
antiken xubueia identificirt. Wie aber das erstere aus letzterem entstanden 
sein konnte, hat meines Wissens noch Niemand zu erklären vermocht. 
Man dachte, da in älterer Zeit deutsch auch Gadmei für griech. Kabueia 
gesprochen wurde, dass Galmei etwa durch Verschreibung eben aus 
Gadmei entstanden sei. Dem ist aber nicht so. 
Unserem deutschen Galmei liegt vielmehr eine Wortverderbung 
des antiken Kabueia durch die Araber zu Grunde, indem aus der 
ursprünglichen und richtigen arabischen Transcription Lhß kadmeia (wie 
man sie noch in guten alten Handschriften Enden kann) in Folge
	        
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