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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1896 / 1)

Aber auch das Ausland wird hervorragenden Antheil nehmen. Die 
Königin von England stellt das berühmte Congressbild von Isabey zur 
Verfügung, der deutsche Kaiser, der Kaiser von Russland, die Könige 
von Sachsen und Württemberg, die Königin-Regentin der Niederlande, 
die Großherzoge von Baden und Weimar, der Fürst von Reuß-Greiz 
betheiligen sich. Ferner beschicken die Ausstellung: das Zeughaus, das 
Hohenzollern-Museum, das Kunstgewerbe-Museum, die technische Hoch- 
schule und die kgl. Porzellan-Manufactur in Berlin, das Körner-Museum 
in Dresden, die Museen in Stuttgart, Karlsruhe und Weimar. 
Die Kunst der Miniatur, die Bronzetechnik, die Keramik wird 
ebenso wie das Möbel in auserlesener Weise vertreten sein. 
Die Oelmalerei der Zeit, vor Allem die Porträtkunst, wird einen 
hervorragenden Platz einnehmen, so die Wiener Schule mit Füger an 
der Spitze, ferner Lawrence, Isabey, Gerard u. A. Alle tonangebenden 
Persönlichkeiten der Epoche werden im Bilde vorgeführt: das kaiserliche 
Haus, die verbündeten Monarchen, die Staatsmänner, Feldherren, die 
Künstler und Schriftsteller. Neben die Originalwerke der Malerei werden 
zahlreiche graphische Reproductionen treten; auf diesem Gebiete stellen 
die Fideicommiss-Bibliothek, die Hofbibliothek, die Akademie der bil- 
denden Künste, die Bibliotkek der Stadt Wien, die Gesellschaft der 
Musikfreunde und viele Sammler ihr Bestes zur Verfügung, sowohl an 
Porträts, als an Darstellungen der Festlichkeiten zur Zeit des Congresses, 
ferner an Wiener Ansichten, an Volksscenen, Uniform- und Costüm- 
bildern u. s. w. Auch die Plastik der Zeit in ihren Hauptvertretern 
Canova, Thorwaldsen, Rauch, Flaxmann, Zauner, Chaudet, Pradier etc. 
vorzuführen, wird Aufgabe der Ausstellung sein. 
Eine glänzende Gruppe werden die Staatskarossen aus dem Besitze 
des Allerhöchsten Hofes und von Mitgliedern des Hochadels, wie z. B. 
des Fürsten Joseph Adolph zu Schwarzenberg u. A., bilden. Aus dem 
lnnsbrucker Ferdinandeum wurde unter Anderem das berühmte Quartett 
des Kaisers Franz eingesendet. 
Unter den Interieurs wird das Arbeitszimmer des Kaisers Franz 
die erste Stelle einnehmen; dem Comite wurden sämmtliche Möbel, 
welche der Kaiser in diesem Zimmer benützte, zur Verfügung gestellt, 
und es wird nach einem ebenfalls zur Ausstellung gelangenden Modelle 
dieses Zimmer getreu nachgebildet werden. Demselben reihen sich je 
ein Liechtensteim, Metternich-, Schwarzenberg-Zimmer an. 
Die Ausstellung wird die Säle V-Vll und den Säulenhof, ferner 
die Galerie, den Saal IX und den Vorlesesaal in Anspruch nehmen. 
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat 
December von 8094, die Bibliothek von r9o8, und die Vorlesungen von 392. 
Personen besucht. 
Neu ausgestellt. [m Saale I: Russischer Deckel eines Evangelienbuches, ver- 
fertigt bei P. A. Ovtschenikotf, Gold- und Silberarbeiter, kais. russischer Hoflieferant in 
Moskau, Eigenthum des Grafen Karl Lanckorofiski. Prunkschild mit Darstellung des 
Sieges des Zar Demetrius über die Mongolen am Don 1380, in Stahl und Silber ge- 
trieben mit Gnldtauschirungen; der figurale Theil von Joseph Hakowski in Kroscienko 
bei Neu-Sande: in Galizien, Tauschirung und Montirung von Julius Barsche in Wien, 
und eine Prachtpublication des k. u. k. Oberstkämmereramtes, die österreichische Kaiser- 
krone, bestehend aus drei großen Blättern, wovon zwei die Seitenansichten in Helio- 
gravure vorführen, während das dritte in chromolithographischer Wiedergabe die Vorder- 
ansicht der Krone zeigt. Die Reproductionen, sämmtlich in Naturgröße, wurden in der 
k. k. Hof- und Staatsdruckerei hergestellt. Die Publication ist ein Geschenk des k. u.' k. 
Oberstkämmereramtes an das Museum.
	        
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