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Volltext: Alte und Moderne Kunst I (1956 / Heft 2)

llannelore Steffek, Hilde RocsseleMajdan. Otto 
Edelmann, Karl Dönch, Karl Terkal, Hans 
Günther Nöcker, August Jaresch und Robert 
Titze. Wie im Spiel auf dem See wirkt der 
Bregenzer Festspielchor mit, der den großen 
bodenständigen Beitrag der Festspielstadt Bre- 
genz für ihre Festspiele darstellt. Die Wiener 
Symphoniker, das ständige Bregenzer Festspiele 
orchester aller musikalischen Veranstaltungen, 
treten 1956 mit besonders einheitlichem Pro- 
gramm in den Orchesterkonzerten hervor. Ein 
Konzert ist der russischen Musik mit Moussorg- 
sky, Borodin und Tschaikowsky, das zweite 
Richard Wagner und die beiden weiteren im 
Zeichen des Mozart-Jahres Mozart gewidmet. 
_lm Sinne der Zusammenarbeit mit den Salz- 
burger Festspielen haben die Bregenzer Fest- 
spiele auf die Aufführung eines Bühnenwerkes 
von Mozart verzichtet und haben die eigent- 
liche Mozart-Feier mit „Cosi fan tutte" unter 
Mitwirkung von Mitgliedern der Mailänder 
Scala bereits im Januar durchgeführt. Die Diria 
genten der Orchesterkonzerte entsprechen der 
Internationalität der Mitwirkenden und der Be- 
sucher dieser Bodensee-Festspiele: Heinrich 
Hollreiser (Wien), Ferdinand Leitner (Stutt- 
gart), Georg Solti (Frankfurt) und Bruno 
Amaducci (Paris). Die weltberühmten Solisten 
dieser Konzerte sind Paul Schöffler, Martha 
Mödl, Otto Edelmann und Geza Anda (Kla- 
vier). In einer konzertanten Aufführung von 
,.Fausts Verdammung" von Berlioz unter der 
Leitung von Piet van Egmond singen der Am- 
sterdamer Oratoriumchor, Giuditta Mazzoleni, 
Mnrray Dickie, Paul Schöffler. Eine Reihe 
weiterer reizvoller musikalischer Veranstaltun- 
gen in Bregenz und Feldkirch ergänzen dieses 
sicherlich sehr vielseitige Programm. 
An den Bregenzer Festspielen hat der ganze 
Raum um den Bodensee Anteil. Eine Reihe von 
Sonderverkehrsverbindungen ermöglichen den 
Besuchern aus den meisten Aufenthaltsorten die- 
ses Gebietes, nach den Aufführungen der Bree 
genzer Festspiele wieder an ihren Aufenthalts- 
ort zurückzukehren. So sind die Bregenzer Fest- 
spiele in jeder Hinsieht zu einem Beispiel glück- 
licher und freundschaftlicher Zusammenarbeit 
über Grenzen hinweg geworden. 
ALTE UND MODERNE KUNST 
UND DIE WOHNUNG 
Unsere Zeitschrift ä als Vermittlerin „Alter 
und moderner Kunst" 4 betrachtet es als eine 
ihrer vornehmsten Aufgaben, bei Lösung des 
Problems des Einrichtens und Ausgestaltens 
eines Heimes, sei es nun einer kleinen Gar- 
oonniere oder eines ganzen Hauses, unter be- 
sonderer Berücksichtigung der Kombination von 
antiken und modernen Einrichtungsgegenstän- 
den, helfend, vor allem aber anregend. einzu- 
greifen. 
Gewiß, dieses Problem - wenn man es über- 
haupt ein solches nennen kann 4 ist bereits 
in unzähligen Schriften und Artikeln von den 
verschiedensten Gesichtspunkten aus behandelt 
worden. In den meisten Fällen jedoch ohne 
das wesentlichste Moment zu berücksichtigen, 
nämlich daß man kaum befriedigende Resultate 
mit Vor- und Ratschlägen, und seien es die 
bestgemeintesten, erzielen kann, sobald diesel- 
ben als Rezepte aufgefaßt werden. 
Nähert man sich ja damit ganz bedenklich je- 
ner Diktatur, die, auch Mode- oder Zeitge- 
schmack genannt, in einer Unterdrückung jeg- 
licher persönlichen, ob nun geistigen, seelischen 
oder körperlichen Bedürfnisse ausartet und sich 
dadul'ch von selbst aus zum Untergang, zur 
Vergänglichkeit verurteilt und sich deshalb zu 
allem eher als zur Schaffung eines Heimes 
eignet. 
Geht es darum, einem Menschen, einer Per- 
sönlichkeit, mit der ganzen Vielfalt seiner ver- 
schiedenen Neigungen und Ansprüche einen ge- 
eigneten Lebensraum mit einer befriedigenden 
Atmosphäre zu schaffen, kann man kein System, 
keine starre Regel in Anwendung bringen, mit- 
tels welcher man eine „Ideal-Lösung", die 
jedem in einer anderen Form varschwebt (oder 
sollte), erreichen könnte. 
Es ist unser Bestreben und wir erblicken den 
Weg für eine Lösung unserer Aufgabe darin, 
jede persönliche Regung als Ausdruck des Le- 
bens in seiner ganzen Vielfalt durch Aufzeigen 
der differentesten Ideen und Möglichkeiten, 
als Anregung zur Entwicklung eigener, neuer, 
persönlicher Ideen zu fördern. 
Wenn wir in den folgenden Nummern unserer 
Zeitschrift unter besonderer Berücksichtigung 
des Gestaltens eines Heimes durch Beispiele auf 
die Mannigfaltigkeit der Wege und Richtungen 
aufmerksam machen, soll es als Anregung ver- 
standen werden, wie als Manifestation gegen 
jegliche Unterdrückung und Einschränkung, sei 
es nun durch die Diktatur einer Made oder 
die immer fortschreitende Industrialisierung 
und Rationalisierung des in der heutigen Zeit 
des Spezialistentums so kostbaren Gutes, der 
Persönlichkeit in ihrer ganzen Universalität. 
Dank dem reichhaltigen Schaffen der Künstler 
und Meist-er der verschiedensten Epochen und 
Stile der Vergangenheit, wie der nun so weit 
vorgeschrittenen Entwicklung dank den Er- 
kenntnissen der Architekten und Raumgestal- 
tern unserer Zeit, haben wir die Möglichkeit 
aus einem reichhaltigen Reservoir schöpfen zu 
können. Dies zu tun ist unsere Aufgabe, ab- 
gesehen von den persönlichen Vorteilen im ur- 
eigensten Interesse, wie des Ausbaues, der 
Festigung und der Erweiterung unserer eigenen 
Welt in der sich immer mehr verengenden, 
großen, schon allein aus Dankbarkeit den 
Schöpfern gegenüber, die unter Einsatz ihrer 
ganzen geistigen und seelischen Kräfte und 
Energien mit ihren Händen schufen und form- 
ten. Sie würden sich bestimmt freuen, wenn 
sich jemand ihrer erinnert und sie, sei es auch 
Jahrzehnte oder Jahrhundert: nach ihrem Tode, 
 
durch die Denkm" ' die sie sich setzten, je- 
manden helfen, f dem und nicht zuletzt 
Freude machen würden und daß sie ihre Werke 
von freundlichen lliinden liebevoll gepflegt 
wüßten. Wie auch aus Dankbarkeit jenen gegen- 
über, die oft unter den schwierigsten Bedingun- 
gen, durch die härtesten Zeiten mit den 
größten persönlichen Opfern uns jenes Kultur- 
gut bewahrten und nur zu oft retteten: den 
Sammlern und Händlern. Und schließlich aus 
Dankbarkeit den Meistern unserer Zeit gegen- 
über, dic, meist unter den größten Entbehrun- 
gen und Überwindung unzähliger Hindernisse 
ihre ganze Persönlichkeit für die Verwirklichung 
ihrer Ideen und Erkenntnisse einsetzen mit dem 
gleichen Sinn: Uns Freude zu schenken, zur 
Bereicherung unseres Lebens. 
Wir werden uns freuen, unseren Lesern aus 
dem Reichtum des auf dem Gebiete der Wohn- 
kultur Geschaffencn abwechslungsreiche Lösun- 
gen zeigen zu können und für uns wäre es das 
schönste Lob, sollten unsere Anregungen auf 
fruchtbaren Baden fallen. 
Abschließend wollen wir nicht versäumen zu 
erwähnen, daß es falsch wäre zu glauben, eine 
vollkommene Lösung sei nur mit einem großen 
Kostenaufwand zu erzielen. Immer wieder be- 
wahrheitet sich das Gegenteil: gerade die so- 
genannten „Not-Lösungen", seien sie nun tech- 
nischer oder finanzieller Natur, erweisen sich 
schließlich immer als die originellsten und reiz- 
vollsten und machen uns endlich noch die zu- 
zügliche Freude, etwas Neues, Eigenes geschaf- 
fen zu hahen. Wie unzählige Beispiele bewei- 
sen, bewahrheitet sich das Wort „Die Kunst 
besteht im Weglassen" nirgends so sehr als 
gerade bei der Ausgestaltung und Dekoration 
eines Heimes. W. W. 
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