ein Häschen oder ein Nfeerschweinchcn inmitten von Gräsern und
Blumen. Aber seine ganze Liehc und künstlerische K aft gehürt
der Blumcnmalerci. Der Adel und das Bürgertum schiitven seine
Wlerkc, die nicht billig sind und zwischen 100 und 150 Gulden
kosten. Bei den Mitgliedern des Kaiserhauses erfreuen sich die
Bilder der größten Beliebtheit, eignen sie sich doch wie kein
anderes Objekt als repräsentatives und liebenswürdiges Geschenk
an ausländische Höfe und Potentaten. Und so wandern seine
Bilder über die Grenzen der engeren Heimat bis an die Höfe von
England, Persien, Rußland und Ägypten, gelangen in die öffent-
lichen Museen und privaten Galerien.
Was war es nun, was die Zeitgenossen so sehr an seinen Bildern
cntzüekte und was auch noch den heutigen Sammler und Kunst-
freund gleicherweise anspricht? Da ist zunächst die augenfiilliga
ste Wirkung festzuhalten: die Leuchtkraft und das Feuer der
Farben. Mit der größten Zartheit und Sorgfalt sind die Farb-
nuancen neben und übereinander gesetzt. In der Frühzeit gibt
es Bilder, wo er den Strauß oder die Vase mit den Blumen meist
vor eine dunkle Nische stellt. lm Helldunkel einer wohlüherleg-
ten Lichtführung beginnen die Farben innerhalb einer schattig
kühlen Umgebung von Marmor und Stein taufrisch zu leuchten.
Spätere Bilder zeigen ein umgekehrtes Verhältnis. Der Blumen-
Abb. 5. Große Vun mit Blumunmalurai von Josef Nlgq. Slllßmlnufllxlur, l835