tdscharen, deren Dynastie Fath Ali zuzählt, folgten einer sanf-
'en Neigung, ja, einem Zug zur zarteren Idylle selbst in den
encn bewegten Kampfes. Die dargestellte Aufregung der jagd
f unserem Kästchen ist daher auch noch völlig im Bereich des
znschlieh zart Empfindsamen, lyrisch Schönen gefangen. Das
immt nicht nur in den äußeren Attributen zum Ausdruck: dem
len Jagdfalken in der Hand des Fürsten, der Distanz des flüch-
;en Rotwildes - dem wir das Entkommen gerne gönnen wür-
n - vor den dahinhetzenclen Hunden, und den fehlenden
hweißspuren des gestellten Raubtieres, sondern vor allem in
r vornehmen Zurückhaltung, der Gelassenheit, mit der die
anschlichcn Akteure die tierischen zügeln und in Wahrheit
zh zu Herren des Geschehens machen, frei von der Leidenschaft
s Bösen, zu der die jagd verleiten könnte. Das sind aber Tu-
nden, welche das Volk von einem Helden erhofft - und wel-
es Volk möchte nicht einen tugendhaften Helden zum Herr-
aer haben?
:r Künstler, der das Kästchen gefertigt hat, ist uns namentlich
zht bekannt, eine Signatur oder auch eine Jahreszahl, wie sie
und zu auf persischen Kunstgegenständen vorkommen kön-
n, ist nicht vorhanden. Auf einem Londoner Blatt ist jedoch
1c Szenerie überliefert, welche aus dem Schah-in-Schah-nama
des Fath Ali Chan Kaschi, des Hofdichters von Fath Ali Schah,
stammt} Dort ist dargestellt, wie Fath Ali Schah, auf dem
Throne ruhend, die Steuereinkünlte cntgegennimmt. Der Thron
ist ähnlich dem Throne auf unserem Kästchen gebaut, mit sechs
Füßen, länglich und breit genug für die Hockerstellung einge-
richtet, die Rückenlehne endlich zu einem Dreiblattbogen um-
gestaltet. Verblüllend wirkt jedoch neben diesen Ähnlichkeiten
die Verwandtschaft des rautenförrnigen Musters auf dem Ruhe-
kissen hinter dem Rücken des Schah sowie des wabenförmigen
Musters auf dem Fußboden. Leider ist auch das Londoner Blatt
nicht signiert. Alles, was wir aus dem Vergleich der beiden Stücke
gewinnen können, ist der Schluß, daß der Künstler der Londoner
Miniatur zwar nicht unbedingt derselbe wie der Künstler unseres
Kästchens gewesen sein muß, aber doch wenigstens derselben
Schule angehört hat.
Welchem Gebrauch das Kästchen gedient hat, darüber ließen
sich nur schwer Vermutungen anstellen. Möglicherweise wurde
darin ein Koran aufbewahrt, wie die gläubigen Mohammedaner
heute noch ihre heiligen Bücher sehr sorgfältig und unter Zere-
moniert aufbewahren.
" Grohmann-Arnold, Denkmäler islamischer Buchkunst, Taf. 77.
Falh All Schah aus dlm Summa der Kndxcharen auf dann Plauvnhron, den er sich um das Jahr 1800 anllrügen lloB. Dar Fürs! ruginrh von l797-1834. Untor
Ihm wurdcn du hmng" Grenzen Plrslcns Im wosnnölichon imgnlqo. Au! dim Dackel einlr1955 nrworbonon Lackkasnüc Im Üslorrolchlxchen Muscum hir
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