Gebrauchsgraphtk
Es soll und darf nicht verschwiegen werden, daß eine Ausstel-
lung polnischer Kinoplakate in der Galerie Würthle geeignet
sein muß, österreichischen Auftraggebern, und wohl auch man-
chen allzu konzessionswilligen Graphikern in unserem Lande
eine bittere Lektion zu erteilen. Im allgemein bedauerlichen
Tiefstand des österreichischen Kinoplakates überhöht sich noch
die Wirkung des polnischen. Es hieße einen falschen Patriotismus
kultivieren, wollte man verschweigen, daß das Kinoplakat an
der Donau ein recht armseliges Aschenbrödeldasein führt. An
den Ufern der Weichsel scheint dies anders zu sein.
Das kunstinteressierte Publikum in Wien vermutete mißtrauisch
dirigierte Halbkunst „s0zialistisch-realistischer" Prägung eines
totalitären Staates. S0 war denn die Überraschung doppelt groß,
als die Besucher der Ausstellung bemerkten: das polnische Kino-
plakat steht dem französischen und schweizerischen ebenso nahe,
wie das österreichische dem westlichen Geschmack ferne, um
GEBRAUCI-ISGRAPHIK
AUS POLEN
UND FINNLAND
nicht brutal zu sagen, dem russischen Niveau bedeutend näher
als das Plakat in der polnischen Volksdemokratie. Sprechen wir
es aus: das polnische Plakat hat mehr künstlerischen Ernst und
mehr Charakter als das Plakat auf unseren Wänden. Über die
erzieherische Mission des Kinoplakates in Polen sagt Jan Lenica,
einer der ausstellenden Künstler: „. . . es ist eine Form moderner
bildender Kunst, für die Reichweite der Bevölkerung in Stadt
und Land gemacht, und stellt einen wesentlichen Faktor in der
künstlerischen Geschmaeksbildung des Durchschnittspublikums
dar, eine Art Fibel der Malerei, geeignet, den Mann der Straße
mit vielfältigen Formen der Kunst vertrauter zu machen."
jan Lenica hat diesen Grundsatz in seinen eigenen Plakaten,
wie jenem zum mexikanischen Film „Rio Escondido" oder zu
„Die Kinder von Hiroshima" mutig in die Tat umgesetzt. Eine
ganze Reihe hervorragender Affichen lieferten auch Henryk
Tomaszewski („Schönheit des Satans"), Wojeiech Zamecznik
(„Flucht nach Frankreich"), jerzy Srokowski (Plakat für den
österreichischen Film „Eine Nacht in Venedig"), julian Palka
(„Die Kinder des Olymp") und Wiktor Gorka („Crainqucbille"
nach Anatol France).
Es trifft sich nicht schlecht, daß gerade neben der polnischen
Plakatausstellung noch eine zweite, ganz anderer Natur, in Wien
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