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Volltext: Alte und Moderne Kunst II (1957 / Heft 2)

 
Gebrauchsgraphtk 
Es soll und darf nicht verschwiegen werden, daß eine Ausstel- 
lung polnischer Kinoplakate in der Galerie Würthle geeignet 
sein muß, österreichischen Auftraggebern, und wohl auch man- 
chen allzu konzessionswilligen Graphikern in unserem Lande 
eine bittere Lektion zu erteilen. Im allgemein bedauerlichen 
Tiefstand des österreichischen Kinoplakates überhöht sich noch 
die Wirkung des polnischen. Es hieße einen falschen Patriotismus 
kultivieren, wollte man verschweigen, daß das Kinoplakat an 
der Donau ein recht armseliges Aschenbrödeldasein führt. An 
den Ufern der Weichsel scheint dies anders zu sein. 
Das kunstinteressierte Publikum in Wien vermutete mißtrauisch 
dirigierte Halbkunst „s0zialistisch-realistischer" Prägung eines 
totalitären Staates. S0 war denn die Überraschung doppelt groß, 
als die Besucher der Ausstellung bemerkten: das polnische Kino- 
plakat steht dem französischen und schweizerischen ebenso nahe, 
wie das österreichische dem westlichen Geschmack ferne, um 
GEBRAUCI-ISGRAPHIK 
AUS POLEN 
UND FINNLAND 
nicht brutal zu sagen, dem russischen Niveau bedeutend näher 
als das Plakat in der polnischen Volksdemokratie. Sprechen wir 
es aus: das polnische Plakat hat mehr künstlerischen Ernst und 
mehr Charakter als das Plakat auf unseren Wänden. Über die 
erzieherische Mission des Kinoplakates in Polen sagt Jan Lenica, 
einer der ausstellenden Künstler: „. . . es ist eine Form moderner 
bildender Kunst, für die Reichweite der Bevölkerung in Stadt 
und Land gemacht, und stellt einen wesentlichen Faktor in der 
künstlerischen Geschmaeksbildung des Durchschnittspublikums 
dar, eine Art Fibel der Malerei, geeignet, den Mann der Straße 
mit vielfältigen Formen der Kunst vertrauter zu machen." 
jan Lenica hat diesen Grundsatz in seinen eigenen Plakaten, 
wie jenem zum mexikanischen Film „Rio Escondido" oder zu 
„Die Kinder von Hiroshima" mutig in die Tat umgesetzt. Eine 
ganze Reihe hervorragender Affichen lieferten auch Henryk 
Tomaszewski („Schönheit des Satans"), Wojeiech Zamecznik 
(„Flucht nach Frankreich"), jerzy Srokowski (Plakat für den 
österreichischen Film „Eine Nacht in Venedig"), julian Palka 
(„Die Kinder des Olymp") und Wiktor Gorka („Crainqucbille" 
nach Anatol France). 
Es trifft sich nicht schlecht, daß gerade neben der polnischen 
Plakatausstellung noch eine zweite, ganz anderer Natur, in Wien 
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