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Die größte Überraschung der polnischen Plalinlxxusstcllnng in Wien waren die liilmplaknte. deren Gestalter vdllig andere Wvgc gehen als ihre öster-
VClVClIlSClIEII Kollegen.
Lenica. - Rechts: ,.l-'lucht nach Frankreich." Plakat zu einem
Ohm links: .,Rio Esc iLLw." P1 zu einem muxikalnißchen Film. I . vun
italienischen Film, l '. vun W _ "h Zmnccznxk. Unten: ,.l'):r Revisor} Plakat zu dem nach (jogol gedrehten sowjclisclucn Film, 1953, von
l lcnryk Tomaszewski.
gezeigt wird. War im polnischen Plakat die hundertjährige gei-
stige Allianz mit Frankreich merklich sichtbar, strahlt dagegen
die vom finnischen Verband„Mainospraafikat" ins österreichische
Museum für angewandte Kunst gebrachte Plakat-Kollektion bür-
gerliche Ruhe und Solidität des Nordens aus. Unvcrdientermaßen
ist das finnische Plakat - die sprachliche Vereinsamung des
Finnischen in der europäischen Völkerlamilie wirkt sich negativ
aus - bei uns wenig bekannt. Freundlicher Humor und _Viel-
falt dezent ausgesprochener Werbeideen ist lür die finnische
Gebrauchsgraphik charakteristisch. Die Kollektion im Stuben-
ringmuseum ist nur als Teil einer größeren Ausstellung zusam-
mengestellt worden, denn die Plakate, Zigarettenpackungen,
Buchumsehläge und Einpackpapiere der Finnen werden in diesem
Frühjahr zur gemeinnordischen Ausstellung nach Oslo gebracht
werden. Anregende Formulierungen und gebrauchsgraphische
Bonmots haben gefunden: Tait N. Fredriksson in dem amüsanten
Plakat mit dem zweigeteilten Pinsel, P. O. Nyström (Plakat für
Weichfaserplatten in Variation einer Steinberg-Idcc). Osmo Walli
brilliert mit dem sehr hübschen volkstümlichen Einpackpapier
(Rentier und Nordlicht als Muster ohne Ende). Martti Mykkäncn
mit seiner graphischen Idee „Cafe-Coop", Holgar Erkelenz mit
einer originellen Werbung für die Textilmesse, Heikki Ahfialas
„Straße" geben andere Beispiele für gute Gehrauchsgraphik auf
schon abgesteckten und gepflegten Wegen. In Erik Bruuns Bild
vom Mann, der sich ein Haus baut und selbst zur Faserplattc,
wird, wie auch in dem originellen Plakat des Fisches als Sar-
dincnschachtel kommen im modernen Gewande arcimboldeske
Ideenfluehten auf glückliche Weise zur graphischen Neugestal-
tung. a. n.
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