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ein beglaubigter Ort und hat auch jetzt ein bedeutendes Archiv. An der Ostseite von
Kirchdrauf steht auf steilem Felsberg die imposante Ruine der alten Zipfer Burg. Sie
hat dem Comitat seinen Namen gegeben. Die umfangreiche Burg bestand aus fünf
Theilen, deren jeder von starken Mauern und Schutzthürmen umgeben ist. In der Citadelle,
die einen prachtvollen
Überblick der Gegend
gewährst befanden sich
der große Rittersaast
eine gothische Kapelle
und der Belfried. Die
Ende des XI. oder an
fangs des XII. Jahr
hunderts erbaute Burg
war eine zeitlang im
Besitze der Hussiten
Giskra und Axamith.
Im Jahre 1465 schenkte
sie König Matthias dem
Emerich Zäpolya, den er
zugleich zum Zipser
Grafen ernannte. Hier
wurde 1487 König
Johann l. Zäpolya ge
boren. Später gehörte
die Burg eine zeitlang
dem Katzianer, noch
später den Thurzö, nach
deren Aussterben sie
sammt der Erbober
gespanswürde des Zipser
Comitats an den Grafen
Stephan Csaky überging. Von 1703 bis 1710 hatte sie eine Besatzung Franz Räköczis II.;
damals wurde sie zum letztenmale belagert. Im Jahre 1780 wurde sie durch einen Brand
zur unbewohnbaren Ruine.
Nehre (Nagy-Eör.)
An einem Zweige der von Kirchdrauf ins Säroser Comitat führenden Landstraße
liegt das Dorf Betendorf (Mind-Szeni), mit hundertjährigem Schloß des Grafen
Ungarn V/2.
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